Donnerstag, 05. November 2015
Strecke: Durch den Daintree Rain Forest
Tageskm: 61 Gesamt Reisekm: 2.193 (Auto) 840 (Mrd) + 20.691 (Flug)
Übernachtung: Daintree Manor, 1 - Mossman, Australien
Position auf Google Maps
Das Frühstück von Errol ist fantastisch! Leider habe ich das Foto vergessen. Mache ich morgen. Wir essen alles bis auf einen Kräuter-Scone auf. Den nehmen wir mit. Errol hat uns extra Lunch-Beutel bereit gelegt. Er hat gestern vergessen zu klären, ob wir die Krokodil Fahrt machen können, das holt er heute nach. Während wir auf der schönen, die gesamte Etage umrundende Veranda abhängen und Reisetagebuch schreiben, bringt er uns ein gestern geschlüpftes Kücken. So süß!!!
Der Bootstrip für die Abend-Tour wird bestätigt, wir sollen uns kurz vor halb Sechs an der Fähre einfinden. Heute ist es sehr heiß, wir beschließen nur auf halber Kraft zu fahren. Den Lookout haben wir gestern im Dunkeln passiert. Heute steuern wir ihn an. Wir haben recht gute Sicht, bis zum Meer. Danach haben wir Durst und fahren zum Discovery Center. Als wir dort wieder aufbrechen, sehen wir beide etwas braun-schwarzes, halbgroßes zwischen den Bäumen verschwinden. Nicht sehr langer, dünn zu laufender Schwanz. Hm? Ein Regenwaldschwein?
Unser nächster Halt ist die Daintree Ice Cream Company. Heute gibt es einen 4-Geschmack-Misch aus Jackfruit, Mango, Soursop und Wattleseed (Akaziensamen). Alles Lecker!.
Bevor wir zum Marrdja Bordwalk fahren, machen wir noch einen kurzen Halt am Meer. Wieder wird vor Krodilen gewarnt und den Marine Stringers oder Box Jellyfish. Eine Essigflasche liegt bereit. Laut Erroll kann man hier allerdings gefahrlos baden. Wir lassen es trotzdem. Bei dem Boradwalk dann sehen wir zwar Mangroven Wald und Regenwald, aber keine Krokodile, die man hier manchmal sehen können soll. Errol hat uns bereits gewarnt, dass wir auch heute Abend auf unserer Tour mit Dan Irby vermutlich keine sehen werden. Das Wasser ist so warm, dass sie kaum noch raus kommen und außerdem ist Flut. Dann sind sie eh meist im Wasser, weil der Platz an Land knapper ist.
Bei unserem Halt am Meer fiel uns der Thornton Kiosk auf, den nehmen wir auf dem Rückweg für Kaffee, Kuchen, Burger und Toilette. Gunni hat keine Jeans dabei, ich möchte gern noch Platz auf den Fotospeicherkarten schaffen und etwas Zeit haben wir noch, also fahren wir kurz bei unserem B&B vorbei. Zehn nach Fünf sind wir am Treffpunkt. Dan winkt uns bereits vom Boot aus zu, als wir an der Fähre ankomen. Wir gehen an Bord und begrüßen ihn, er legt gleich ab: Wir haben eine Tour nur für uns!!! Dans Touren bestehen nie aus mehr als 10 Leuten, aber exclusiv für uns, das ist natürlich großartig. Auch er warnt uns, dass wir kaum Krokodile sehen werden. Sein Boot hat nur 10 Sitzplätze, die um 360° drehbar sind. Im Gegensatz zu anderen Booten hat seines kein Dach. Dadurch können wir manchmal dichter ran. Allerdings sieht es nach Regen aus. Wir haben die Regenjacken dabei und einen Schirm vom B&B. Außerdem schützt ein Dach gegen Schlangen von oben. Aber Dan kennt sich aus. Er stammt aus Oklahoma, lebt seit 32 Jahren hier und macht diese Touren seit 15 Jahren.
Dan bleibt uns keine Antwort schuldig. Er fragt, was wir sehen wollen. Hm, ja. Krokodile natürlich, Vögel, z.B. Kingfisher (Eisvögel). Als erstes zeigt er uns einen Darter, den wir schon oft sahen und bisher für einen weißen Kormoran hielten (Die Wikipedia-Bilder zeigen einen anders gefärbten Vogel, wir sahen den weiblichen, hellen Vogel). Er zeigt uns die Unterschiede in seinem Buch, das auch bei uns im B&B ausliegt, hab ich schon viel drin gestöbert. Er erklärt uns viel über den Fluß, eine Insel, die einen völlig anderen Regenmwald beherbergt (Während des Glodrausches haben die vielen Chinesen hier Reis angebaut) und zeigt uns verschiedene Mangrovenarten, deren Früchte und Blüten. Von den 75 verschiedenen Mangrovenarten findet man am Daintree River 32!!! Auch macht er uns auf die vielen Hibiscus Blüten auf dem Wasser aufmerksam. Jeden Morgen werden sie abgeworfen und kommen dann neu und er zeigt uns in den Bäumen Wespen- und Ameisennester. Wir finden, dass wir wenig Getier sehen und sind schon ein wenig geknickt, als wir endlich ein Babycroc erblicken. Natürlich sieht Dan es zuerst! Es sitzt auf einem Baumstamm und geht nach kurzer Zeit zurück ins Wasser. Trotzdem: Wir waren ganz schön dicht dran. Ein Salzwasser-Krokodil, freilebend. Boah! Dan schätzt, dass es erst 2-3 Jahre alt ist. Länge, vom uns geschätzt, ca. 80 cm.
Das scheint es für lange Zeit gewesen zu sein. Als die Dunkelheit hereinbricht, benutzt Dan zum Suchen und Zeigen einen starken Scheinwerfer. Wir sehen einige Fledermäuse und Flughunde, viele Kuhreiher und KROKODILAUGEN. Einige Crocs tauchen ab, aber einige sehen wir in fast voller Größe und SEHR nah. Wir sind hin und wech!
Nach ca. zweieinhalb Stunden setzt Dan uns wieder bei unserem Auto ab. Er verkauft mir noch ein Exemplar von seinem Buch und wir danken ihm für diese unvergessliche Tour.
Errol hatte gefragt, ob wir mit einem einfachen Pasta-Gericht zufrieden seien, denn um diese Uhrzeit kriegt man in dieser Gegend nichts mehr zu essen. Dann würde er uns was kochen. Klar sind wir! Eine Banane hätte es auch getan. So bekommen wir lecker Pasta mit Käse, Basilikum und Erbsen und als Nachtisch von ihm selbst gemachtes Erdbeereis und ganz frisches Soursop-Eis von heute. Dazu unseren letzten Shiraz. Heute war ein absolut perfekter Tag für uns!
PS: Übrigens haben wir Dan nach dem Regenwaldschein gefragt: Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir wirklich ein Wildschein sahen, es gibt hier "verwilderte" Scheine.
  
... gestern morgen ...