Mittwoch, 4. Juli 2007
Strecke: Hamburg, D – Seelow, D
Tageskm: 415 Gesamt Reisekm: 415 Fahrtzeit: 12:30 - 19:15
Übernachtung: Waldhotel Seelow
2007 sollte es wieder Norwegen sein, der Südwesten, den wir noch nicht so gut kennen. Durch Zufall fanden wir eine supergünstige Fähre: Mit Masterferries konnten wir für 10 Euro mit 2 Personen und 2 Motorrädern übersetzen, Rückfahrt bereits im Preis enthalten! Günstiger geht es nicht, also buchten wir schon im Januar. Dazu handelte es sich um die Schnellfähre, die in nur 2,5 Stunden die Strecke Hanstholm-Kristiansand bewältigte!
Dann kam die Hotelsuche, denn mit Ankunft in Kristiansand um 23:15 Uhr abends kann man nicht mehr viel Strecke machen, wenn man es gewohnt ist, nachts zu schlafen. Während wir in Hanstholm für die Rückfahrt (Ankunft 18:15 Uhr) schnell fündig wurden, hagelte es von den erschwinglichen Hotels aus Kristiansand Absagen. Eine Rückfrage ergab, dass zeitgleich das größte Musikfestival Norwegens stattfindet. Im erfahrbaren Umkreis etwas zu finden, erwies sich als unmöglich, also planten wir um.
Mit Fjordline fanden wir eine Fähre, die auch am 3.7 in Hanstholm abging, aber erst am nächsten Mittag in Haugesund anlegte. Damit hätten wir schon ca. 300 km gen Norden gespart und eine bezahlbare Unterkunft für die Nacht. Das Angebot (190 Euro für uns beide) sagte uns zu, also gebucht und auf den Urlaub gefreut. Mittlerweile hatten wir April. Als der Urlaub in greifbare Nähe rückte, am 29. Juni, kam der Anruf von Ralf von Feelgood-Reisen: Eure Fähre hat die Kaimauer gerammt und fährt erst wieder ab 5. Juli.
Nun hatten wir endgültig das Gefühl, dass Norwegen uns in diesem Jahr nicht wollte. Alle Ausweichangebote Ralfs nach Norwegen zu gelangen, sagten uns nicht zu und so suchten wir nach einer Alternative. In den Süden wollten wir nicht: Zu warm. In den Westen auch nicht, teilweise reizte er uns einfach nicht, teils weil die zur Verfügung stehenden neun Tage nicht reichten, z. B. für Schottland. Über Schweden nach Norwegen? Da kämen wir nur etwa bis Bergen, zu wenig für uns, wir wollten höher hinaus. Karpaten, ja, aber wir hatten uns so auf Meer und Möwen eingestellt, und davon war dort sicherlich nichts zu sehen. Ralf hatte eine Baltikum-Tour im Angebot, da waren uns aber die Etappen teilweise zu heftig. An drei Tagen jeweils mehr als 600 km zu fahren war nichts für uns. Irgendwann kam uns die Idee eine Strecke zumindest mit der Fähre zu fahren. Das wäre machbar. Die doch nur sehr kurze Vorbereitungszeit (mittlerweile hatten wir Montag, morgen sollte es los gehen) brachte Ralf und seine Mitarbeiter in Schweiß. Glücklicherweise waren wir im Zeitbereich noch leicht variabel und so verschoben wir den Urlaub um einen Tag nach hinten und Ralf machte seine Sache gut: Das OK der Fähre hatten wir Montag nachmittag, die Bestätigungen der Hotels Dienstag abend, sowie die Rechnung von Ralf.
Mittwoch starteten wir dann. Selten hatten wir so wenig Vorbereitungszeit für eine Reise gehabt. Eigentlich wussten wir noch nichts als wir gegen Mittag starteten und uns aufmachten bei Ralf in Mölln die Unterlagen abzuholen. Bei einem Kaffee gab er uns persönlich die Infos zu Land und Leuten und zur vorgesehenen Route. Bepackt mit den Hotelgutscheinen, Roadbooks und Straßenkarten machten wir uns auf den Weg. Bei der GS war das Fahrlicht ausgefallen und tanken mussten wir auch noch, in Breitenfelde an einer Tanke fanden wir alles. Mittlerweile war es 13:00 Uhr, und es wurde langsam Zeit endlich voran zu kommen, denn heute wollten wir noch nach Fürstenwalde.
Dort war kein Hotel vorgebucht, doch Ralf hatte uns das Haus am Spreebogen vorgeschlagen und dort wollten wir hin. Im Internet hatte ich es mir bereits angesehen, es war deutlich teurer als das, was wir normalerweise bevorzugen und so hatte ich nicht gebucht, sondern beschlossen das wir dort vor Ort entscheiden wollten. Auch andere Hotels und Pensionen in der Nähe hatte ich bereits virtuell besucht und die Preise angesehen: Ein sehr gemischtes Angebot.
Auf Grund der fortgeschrittenen Uhrzeit benutzten wir die Autobahn. Auch macht es eigentlich keinen Sinn andere Routen zu fahren, denn es wird dadurch nur weiter. Der Moloch Berlin liegt von Hamburg aus gesehen vor Fürstenwalde und so blieben wir bis Straußberg auf der BAB. Einmal schüttete es kurz, war aber nicht wirklich ernst zu nehmen. Eigentlich hatten wir gehofft erst in Polen wieder zu tanken, denn dort waren die Preise deutlich "„besser", aber der erhöhte Verbrauch durch die höhere Geschwindigkeit ließ uns in Straußberg nochmals Tankpause machen. Als es bereits kurz vor Fürstenwalde wieder zu Regnen begann, tauchte gerade ein Eiscafe am Wegesrand auf. Welch glückliche Fügung! Lange pausieren wollten wir aber nicht. Die magische 18:00 Uhr, zu der wir ganz gern in der Unterkunft eintreffen näherte sich...
In Fürstenwalde angekommen, war es dank unserem neuen Navigator kein Problem das Hotel am Spreebogen zu finden. Gunni nickte es trotz hohem Preis ab und ich ging einchecken, leider waren alle Zimmer ausgebucht. Auf die Frage nach einer Alternative nannte man uns das Hotel Kaiserhof und beschrieb uns den Weg dorthin. Aus meiner Internetrecherche war mir der Name bekannt, aber ich verband keine Erinnerung damit und so fuhren wir hin: Doof gelegen direkt im Zentrum, rundherum Baustelle und mit einem Preis von 93 Euro für das Doppelzimmer kam es für uns nicht in Frage. Als Alternative nannte man mir die Zillestuben. Die hatten beim Stöbern im world wide net bei mir einen negativen Nachgeschmack hinterlassen, so dass es für mich nicht in Frage kam und Gunni pflichtete mir bei. Waldhotel Seelow Notiert hatte ich mir das Waldhotel Seelow, 31 km entfernt. Gunni hatte einen Hinweis auf eine Pension gesehen und wir beschlossen es dort zu versuchen. Das freie Zimmer sei noch für eine halbe Stunde reserviert, so lange müssten wir warten, lautete die Auskunft und das war uns zu lang. In solchen Momenten liebe ich mein GPS-Gerät! Es wusste nicht nur, die Entfernung zum Waldhotel, es kannte auch den Weg, sagte voraus, dass wir dafür gute 30 Minuten brauchten und kannte die Telefonnummer. Dank Handy konnten wir also die Zimmerverfügbarkeit aus der Ferne prüfen, denn die Internetseite hatte mir zugesagt, so dass ich keine Bedenken hatte, telefonisch zu buchen. Gesagt getan: Um viertel nach sieben konnten wir endlich unser Zimmer beziehen. Es handelte sich um einen ruhig gelegenen Plattenbau, der sehr nett umgestaltet wurde. Die Zimmer waren frisch renoviert, das Restaurant sehr ordentlich, kurzum: Wir fühlten uns wohl, duschten, aßen zu Abend und machten noch einen Dorfbesichtigungsspaziergang, bevor wir nach einem letzten Bier die Betten testeten.

  
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