Dienstag, 31. Oktober 2017
Strecke: 2 x Zone 6
Tageskm: ca. 60? Gesamt Reisekm: 720
Übernachtung: Khem Villas, Ranthambore NP, IND, Cottage 4
Bevor wir geweckt werden, bin ich wach und gehe ins Bad. Gunni hat heute übrigens mal ohne Nachhilfe ein paar Stunden geschlafen und mir geht es bereits auch viel besser! Gleich danach klingelt es und unser Kaffee und Tee werden gebracht. Um 6:30 Uhr soll es los gehen. Da es erst ab 6:00 Uhr heißes Wasser gibt, fällt Duschen zunächst aus. Um 6:00 Uhr klingelt es und uns wird gesagt unser Jeep sei da. Oooooops. Natürlich sind wir noch NICHT fertig. Kaffee/Tee runterstürzen, ich noch schnell Nasentropfen. Check ob alles an Bord ist: Kamera, Fernglas, Trinkgeld, warme Kleidung und dann los. Schnell noch Wasser und Lunchbag greifen und schon begrüßt uns unser Ranger Harry mit einem anderen Fahrer, deren Namen er nicht nannte, mit dem wir aber auch nicht wirklich ein Wort gewechselt haben. Heute haben wir Zone 6 zugeteilt bekommen und fahren fast eine dreiviertel Stunde, bis wir am Gate sind. Aber die Fahrt durch den Ort ist so klasse! Ich liebe diese indischen Orte, wor jeder macht was er will und trotzdem alles klappt.
In Zone 6 angekommen folgen wir den frischen Fußspuren und bald entdeckt Harry ein sicherndes Deer: Aufgerichteter Schwanz, starr nach unten sehend steht sie am gegenüberliegenden Hang. Mit uns warten bereits mehrere Jeeps und es dauert nicht lange, als die Tigerin auf markier Tour bei uns vorbei kommt. Sie ist keine 20 m entfernt. Ist schon ein recht merkwürdiges Gefühl.
Nachdem sie verschwunden ist suchen die Jeeps auf anderen Wegen, wo sie weiter wandert, doch sie taucht nicht wieder auf. Auf der Tiger Suche sehen wir wieder alles mögliche an Getier, am Wasserloch dürfen wir sogar aussteigen und wer will die Toilette benutzen. Sowas verkneife ich mir möglichst. Vier Stunden ohne wird ja wohl gehen, wenn man wenig trinkt! Bald danach beginnen wir den Heimweg, der aber ja ebenso lang wie der Hinweg ist, doch die Fahrt durch den Ort begeistert uns. Endlich können wir zumindest mal versuchen das Chaos zu fotografieren, was aber weg der schlechten Straßen und der harten Federung des Jeep unglaublich schwierig ist.
Mit den gereichten Erfrischungstüchern wischen wir notdürftig den Staub weg und sehen zu, dass wir noch Frühstück bekommen, geht ja bereits auf 11:00 Uhr zu, dann ist Schluß.
Bis 13 Uhr gibt es Heißwasser und wir freuen uns drauf. Die Haare sind nicht mehr kämmbar und Brett hart. Mit meinem kratzigen Hals habe ich das Gefühl auch innerlich voller Staub zu sein. Anschließend gehen wir Krokodiele beobachten und dann noch schnell zum Mittag, denn um 14:30 geht es wieder auf Safari.
Wir hätten es uns denken können: Unser Jeep ist um 14:05 Uhr da. Na toll. Wieder schnell machen und los. Wir haben wieder einen anderen Jeep und einen neuen Fahrer, aber als Ranger wieder Harry von morgens. Und wieder Zone 6. Harry meint, jetzt schauen wir uns die Kleinen an. Na denn, keep the fingers crossed!
Wieder die weite Tour durch den Ort. Diverse Hochzeiten sind unterwegs. Wieso gerade Dienstags ist uns ein Rätsel, der Guide meint nur es ist gerade Hochzeit für Hochzeiten. Die Bräutigamme holen die Zunkünftigen per Pferd ab, die Menschen tanzen auf der Straße und Musik wagen mit riesigen Megafonen sind unterwegs. Die Straße lebt. Ich kann mit nicht vorstellen, dass unseren deutschen Pferde diesen Straßen Trubel ohne durch zu gehen mitmachen würden. Um die tanzenden, lärmenden Menschen "fließt" der Verkehr mehr oder weniger normal - was hier so normal heißt: Kühe, Hunde, Schweine, Affen, Wasserbüffel und Ziegen, sowie Fußgänger, Handkarren, Pferde mit Bräutigammen, Kamelkarren, Radfahrer, Rikschafahrer, Tuktuks, Moppetts, Jeeps, Busse, LKWs und Trekker wollen alle gleichzeitig von irgendwo nach irgenwo und gehen und fahren selbstbewußt drauflos. Dazwischen wird gehupt was das Zeug hält. Wir brauchen fast eine Stunde bis zum Gate.
Hinter dem Fort-Tor biegen wir gleich links einen steilen Weg hinauf und treffen gleich auf die ersten Jeeps. Die Tigerin liegt auf der zweiten Stufe vom Tor, also oben drauf, durch das wir eben gefahren sind. Sie schläft und ist nur sehr schwer auszumachen. Ab und zu setzt sie sich ein wenig auf oder hebt den Kopf, aber hauptsächlich döst sie liegend. Wir braten derweil in der Sonne. Irgendwann wird sie unruhig und läuft plötzlich zur anderen Seite weg. Das war's. Wir suchen sie noch eine Weile aber sie wird nicht wieder gefunden. Auch andere Jeep-Besatzungen, die wir unterwegs treffen schütteln nur den Kopf. Der Dschungelfunk, WO sich die Tiger gerade sehen lassen funktioniert eigentlich ganz gut, dich heute ist Sense mit Tigern. Wir sehen noch eine Menge anderes Getier, auch noch zwei neue Eulen aber dann treten wir auch schon den Rückweg an und freuen uns wieder auf die Dusche. Die gereichten Erfrischungstücher sind voller Staub. Und den inneren Staub schwemmen wir mit Kingfisher weg.
  
... gestern morgen ...