Freitag, 28. März 2014
Strecke: Bagatelle Game Ranch - D1268 - C20 B1 Hardap National Parl - B1 - Mariental - C20 - D1268 Bagatelle Ranch
Tageskm: 135 Gesamt Reisekm: 487
Übernachtung: Bagatelle Kalahari Game Ranch, Strohbale Chalet 6, Mariental
Position auf Google Maps
Bis kurz nach Acht haben wir geratzt. Oh, hat das gut getan! Ab Sieben gibt es Frühstück, aber das war einfach notwendig! Ich bin mir sicher, dass wir die Letzten sind, aber das stimmt gar nicht. Erstaunlich.
Nach dem gestrigen Buffet war bereits klar, dass das Frühstück nicht schlecht sein wird. Wir sehen uns noch die Häuser oben auf dem Dünenkamm an. Auf dem Weg sehen wir Dutzende von Tausendfüßlern. Aber ein anderes Kalliber als bei uns: Bis zu 20 cm lang, kugelrunder Körper mit ca. 2 cm Durchmesser. Ähnlich der dicken Metten bei uns. Ganz in schwarz mit 2 Reihen Beinen. Die Spur sieht dann aus, als wäre da ein zweispur Fahrzeug gefahren, wie Schienen.
Dann starten wir zum Hardapdam, einem der größten namibischen Stauseen. Das Gebiet ist ein Nationalpark, d.h. wir zahlen Eintritt. Gleich am Tor wird uns gesagt, dass das Restaurant und der Pool nicht in Betrieb sind. Wir fahren trotzdem hin, die Aussicht von dort ist super. Unterwegs fallen uns in der Luft kreisende, große Vögel auf. Wir sehen gleich, dass es keine Adler sind, so wie gestern. Erstens fliegen die anders und zweitens sind die nicht weiß. Nachdem wir das Fernglas bemüht haben und näher dran sind, sind wir sicher: Pelikane. Kleiner als die in Australien, aber unverkennbar Pelikane. An der Staumauer sehen wir noch einige Affen, aber die hauen gleich ab.
Wir beschließen, nach Mariental zu fahren, um Kaffee zu trinken, doch die Stadt enttäuscht auf ganzer Linie. Wir finden nichts. Wir kaufen eine neue Sonnenbrille und zwei Hosen und noch einmal Geld, dann reicht es uns und wir kehren auf unsere Ranch zurück. Gunni will noch an den Pool, aber dort schnarcht ein Mann sowas von anstrengend, dass ich mich in eine andere Gegend trolle.
Eigentlich wollten wir heute "Cheetah Feeding und Sundowner" mitmachen, Dauer eine Stunde. Weil wir jetzt aber bereits so früh zurück sind, machen wir einen Upgrade auf "Combination Drive" Das beinhaltet nicht nur die Geparden-Fütterung und den Sonnenuntergangs-Drink, sondern auch noch eine zwei stündige Tierbeobachtungs-Fahrt über das Gelände der "Bagatelle Kalahari Game Ranch". Gunni war sehr skeptisch, denn schließlich erwartet uns noch die Etosha Pfanne, aber als ich dann auf jeden Fall wollte, egal ob mit oder ohne ihn, hat er sich auch dafür entschieden.
Wir starten pünktlich um Vier am Nachmittag in einem offenen Toyota Hilux, mit 11 Plätzen (incl. Fahrer). George erklärt uns, dass die Farm 7.000 Hektar umfaßt. Wir befinden uns hier in der westlichen Kalahari, was bedeutet, dass rote Dünenkämme von Dünentälern (genannt Straßen) unterbrochen werden, in denen hohes Gras wächst. Als erstes zeigt er uns die Gnus an einer Wasserstelle. Das ist leicht, denn sie entfernen sich nie weit davon. Danach fahren wir über eine Wiese zu einem dieser riesen "Teppiche" im Baum. Einem Nest der geselligen Webervögel. Auf dem Weg dorthin quert ein Waran unseren Weg. Leider bin ich wieder zu langsam mit der Kamera. Als er uns bemerkt, verschwindet er mit lautem Fauchen und großer Geschwindigkeit im Gras. Heute auf dem Weg sahen wir schon zwei davon. Einer war tot und so konnte ich ihn vermessen: 125 cm (incl. Schwanz). Wenn der Handstand macht, reicht er mir bis über die Brust - Wahnsinn!
Dann also das Webervögel Nest. George erklärt, dass es nach dem Regen bis zu 70 kg wiegen kann (ich hoffe, ich erinnere das richtig) , deshalb müssen sehr starke Äste ausgesucht werden. Oft werden Telegrafenmasten genommen. Gerne suchen Schlangen diese Nester auf, deshalb soll man sich nie darunter stellen (so wie ich gestern). Leider habe ich vergessen, wie viele Vögel darin leben und wie alt das Nest war... Ich meine das Nest war 7 Monate und es leben manchmal Hunderte von Vögeln darin
Anschließend geht es zur Salzpfanne. Einige Strauße sind schon vor uns weggerannt. Die mögen keine Autos und rennen sofort los. Sie können bis zu fast 3 m groß werden und wiegen bis zu 150 kg! Wenn sie rennen, treten sie pro Fuß mit einem Gewicht von bis zu 2 Tonnen auf! (Wenn ich alles richtig verstanden habe).
An der Salzpfanne laufen sehr viele Springböcke rum, aber da wir ein zahmes Tier bei uns am und im (!) Hotel haben, kennen wir die schon gut. Ihm wurden Schläuche üner die spitzen Hörner gestülpt, damit er die Gäste nicht verletzt. Sieht ziemlich blöd aus.
Als nächstes finden wir eine Gruppe Oryxe. Diese Antilopen mit den irre langen Hörnern kommen mit nur 3 Liter Wasser durchs Jahr, wenn es sein muß! Da das Fleisch sehr schmackhaft ist, eine tolle Alternative zum Rind!
Auch Kudus sehen wir (gedrehte Hörner). Sie leben auch auf der Ranch, aber wenn sie wollen, oder das Futter knapp ist, können sie auch gehen, denn sie springen aus dem Stand notfalls, mit genügend Adrenalin auch mal bis zu 5 m hoch. Da reichen die Farmzäune nicht. Auf dieser Seite Straße über den Zaun, queren der Straße, andere Seite wieder über den Zaun. Aber das macht nix, ist die selbe Ranch.
Auf der Suche nach anderen Tieren, sehen wir immer wieder Springböcke, Kudus, Oryx und Strauße. Endlich hat George entdeckt, was er uns noch zeigen wollte: Eine Giraffen Familie. Das "Kleine" ist erst 1 Jahr 3 Monate und nur einen Kopf kleiner als die Mutti. Giraffen rennen nicht weg, die gucken nur. Aber wenn sie rennen, erreichen sie bis zu 50 km/h! Die Bullen werden bis zu 5 m groß und wiegen bis 1,2 Tonnen. Die Kühe werden bis zu 4,40 m groß und maximal 900 kg schwer.
Der nächstes Stopp ist an einem Straußennest. Die Henne ist nicht amused und haut ab, bleibt aber in Sichtweite. Sie hat 13 Eier im Gelege. George erklärt, dass in schlechten Jahren manchmal nur 4 Eier im Nest sind. Normal sei wohl um die 8. Als wir wieder abfahren, kommt die Henne gleich zurück. George sagt, jetzt prüft sie die Temperaturen der Eier. Ein Straußenei entspricht 24 Hühnereiern!
Es wird Zeit für die Geparden Fütterung und George fährt zurück. Auf dem Weg sehen wir noch viele Tiere, aber nichts Neues mehr.
Bei der Ranch halten wir kurz. Falls mal jemand muß... George greift sich eine Schüssel mit 3 Springbock Keulen und los geht es zum Gehege der Geparden. 90 % der Geparden leben in Gehegen, weil die Farmer sie gern erschießen). Wir sind jetzt mit 2 Fahrzeugen. Das andere lockt die Geparden zur anderen Seite, nachdem wir schon mal einen Blick werfen durften, und kommt nach einer Weile mit den rennenden Geparden zurück. Wirklich beeindruckend. George gibt ihnen die 3 Keulen, Die ersten zwei ziehen sich gleich zurück, mit dem Letzten macht er noch ein wenig Springbock-Bein-ziehen. Endlich gibt er die Keule frei. Auch der letzte zieht sich ins Gras zurück um zu essen. Wir dürfen nun aussteigen und aus ca. 2 m Entfernung weiter fotografieren.
Wir fahren wieder an der Farm vorbei, entsorgen die Schüssel, dann geht es zum Sundowner auf einen Dünenkamm. Dort hängt ein großes Webervögelnest. George zeigt uns, an welcher Stelle wir den Schwanz der Cobra sehen können. Später kommt dann auch noch der Kopf zum Vorschein. Die Schlange wohnt da bereits seit mindestens Dezember. Die Vögel finden das nicht gut und waren echt aus dem Häuschen, aber das stört die Schlange nicht, die sich langsam durch die gesamte Wohnanlage frißt.
Während wir auf die Schlange starren, galoppiert eines der zwei Pferde weg. War wohl nicht gut angebunden. Die zweite Reiterin zu Pferd und die erste zu Fuß versuchen es zu fassen zu bekommen und zumindest in Richtuing Stall zu treiben. Das gelingt ganz gut. Wir erfahren später, dass es auf der letzten Düne vor dem Stall wieder eingefangen wurde.
Das Abendessen ist wieder richtig klasse, das Dessert göttlich. Die örtliche Speeldeel singt und tanzt zum Trommelklang um die Feuerschale. Die Jungs und Mädels sind wirklich gut! Einzig die goldene Armbanduhr des einen Buschmannes stört das Outfit.
Ich nehme unsere Speisekarte mit, das Nachtisch Rezept werde ich mir aus dem Internet suchen! Als wir gehen, spricht uns die Chefin an, ob alles ok ist. Ich schwärme von dem Nachtisch und sie verspricht mir das Rezept ausdrucken zu lassen und zu unsren Sachen zu legen, wenn wir morgen abreisen. Boah!!!
  
... gestern morgen ...