Catlins
Landschaft im Süden - Schafe, Schafe, Schafe Leuchtturm Kormoran Cabbage Tree, sieht aus wie Yukka Schafe Slope Point Gunni gegen den Wind Küste Westwind Traumstudio Traumstudio Terassenausblick Gelbaugenpinguin watschelt heran Wie weit ist das denn noch? Und denn der Rückenwind! Junges füttern
Sonntag, 30. Januar 2011
Strecke: Manapouri - Mossburn - Wreys Bush - Winton - Invercargill - Fortrose - Otara - Slope Point - Curio Bay
Tageskm: 304 (Auto) Gesamt Reisekm: 1.952 (Auto)
Übernachtung: Curio Bay Boutique Accommodation
Stationen unserer Reise auf Google Maps, in Neuseeland
Eigentlich wollen wir heute zu Linda auf die Farm und fragen, ob wir das Auto nicht für unsere gesamte Reisedauer behalten können. Wir haben hin und her überlegt, zzt. scheint das am Besten zu unseren Plänen zu passen, auch wenn wir gar keinen Plan haben und die Motorradklamotten dann evtl. umsonst mitschleppten. Wir überlegen, ob wir nicht evtl. auf der Nordinsel vielleicht noch tageweise Mopetts mieten, wenn es wettermäßig und auch zeitlich passt. Na, jedenfalls ist Linda erst heute Nacht zurück und so fahren wir zunächst in die Catlins.
Als wir am Leuchtturm von Waipaga Point sind, ist gerade keine Ebbe und so können wir das Wrack der 1881 gesunkenen SS Tararua nicht sehen. Ihr Untergang ist das größte Unglück der zivilen Schiffahrt Neuseelands, bei der 131 Menschen ertranken, nachdem sie auf ein Riff aufgelaufen war. Bei unserem Strandspaziergang finden wir eine Handgroße Muschel und werden gesandstrahlt. Der Wind ist gigantisch! Hier herrscht meistens starker Westwind, man sieht es den Bäumen an. Ohne Kompaß Westen bestimmen? Kein Problem!!!
Unser nächster Stopp ist Slope Point, der südlichste Punkt Neuseelands (auf dem Festland). Von hier aus sind es zum Äquator 5.140 km. Zum Südpol nur noch 4.803 km. Der Wind hier ist noch stärker. Um dort auf den Klippen Angst zu bekommen, muß man keine Höhenangst haben. Der Wind ist so stark, dass es kaum möglich ist, in normaler Haltung ein Foto zu schießen! Um zum Ende der Welt zu kommen, müssen wir erst 20 Minuten über eine beschissene Schafswiese wandern. Als wir endlich wieder im Auto sitzen, sind wir ziemlich erschöpft. Der Wind macht echt fertig!
Im Lonely Planet lesen wir, dass an der Curio Bay bei Ebbe versteinerte Wälder zu besichtigen sind. Wenn man dort eine Stunde vor Sonnenuntergang hin geht, kann man die seltenen Gelbaugenpinguine an Land watscheln sehen. Sonnenuntergang ist laut Navi um 21:22 Uhr. OK, Zeitplan steht: Also erst mal Unterkunft suchen, Essen gehen, Pinguine angucken. Ebenso steht im Reiseführer von einer Unterkunft, dass die Pinguine nachts über die Wiese watscheln und man das vom Bett aus hören kann. Die anderen Unterkünfte kommen alle nicht so gut weg. MEIN Entschluß steht. Als wir dort ankommen steht an der Tür: Drinnen liegt eine Liste, daraus können Sie sehen, ob was frei ist. Im Gemeinschaftsraum sitzt ein Engländerpärchen, sie sind Gäste, erzählen sie mir. Laut Liste sind die beiden Zimmer besetzt. Nur der Schlafsaal ist noch frei und die Engländerin besteht drauf, ihn uns zu zeigen. Ja, ganz nett, aber ohne Bad. Und wenn doch noch andere Gäste kommen? Ne, nicht mit uns, dann eben nicht. Die Beiden berichten, heute sei ein Seelöwe am Strand gewesen und Delfine hätten sie gesehen. Wir sind etwas neidisch, dass sie hier ein Zimmer haben. Bei der nächsten Bude ist "No vacancies" aber der übernächste ist frei Wir gehen hin gucken. Zwei Studios, links ist besetzt, rechts sehen wir uns an TRAUMHAFT! "Enquiries please 521A". Beim Wegfahren fällt mein Blick auf den Namen der Unterkunft: Blick in den Reisefürer: 170 $. Oops, deshalb hatte ich nicht weitergelesen. Aber das ist SO gut... Also auf zu 521A. Die Dame ist sehr nett, zeigt uns noch ein Zimmer, das aber nicht ganz so schön ist und auch 160 $ kosten soll. Als wir uns kurz auf deutsch verständigen wechselt sie sofort in unsere Sprache. Unverkennbar Süddeutsch. Beim Wggehen sagt sie: Die komischen Geräusche kommen von den Blaupinguinen, die nisten unter dem Haus. Die kommen um 23:00 Uhr und gehen um 6:00 Uhr wieder ins Meer...
Wir fahren noch eben zum Zeltplatz und kaufen O-Saft und Toastbrot für morgen früh, dann geht es zum Niagara Fall Cafe eines Österreichers, eine gute und auch die einzige Möglichkeit hier essen zu gehen. Auf dem Weg dorthin halten wir am Info-Punkt und Museum und fragen nach einem Geldautomaten. Die Unterkunft und Essen gehen? Wir haben noch 175 $. Die Dame meint zwei Minuten von hier auf der linken Seite. Ich kaufe ein paar Postkarten, dann fahren wir weiter und finden den Geldautomaten leider auch 7 Minuten weiter nicht. Zurück zum Niagara Fall Cafe. Hier gibt es WiFi Internet, wie schön, die Rechner haben wir mit. Renate, die österreichische Wirtin meint, hier gibt es weit und breit keinen Automaten, der ausländische Karten nimmt. Bei Ihnen könnten wir aber mit Plastik zahlen. "Hm, wir wohnen bei Dani und Nick in Curio Bay. Wissen Sie, ob wir da auch mit Karte zahlen können?" Sie meint, sie glaubt nicht, aber sie ruft mal eben an und fragt. Gleich darauf hebt sie den Daumen: Mastercard? Kein Problem!
Wir essen sehr lecker und ich schreib schnell noch an Anke eine eMail, dass das verabredete Telefonat heute nicht stattfinden kann: Laut Renate gibt es in 50 km Umkreis kein Handy-Netz. Die Internet Leitung ist aber wohl auch nicht so dick, als Gunni und ich und ein Pärchen am Nebentisch im Internet sind, ist die Leitung dicht. Meine Mail ging noch raus, aber Internet Recherche und eine "dicke" eMail an Ele kriegen wir nicht hin, bevor unsere halbe Stunde um ist.
Nun wird es Zeit zu den Gelbaugenpinguinen zu fahren. Renate empfiehlt die Aussichtsplattform am Zeltplatz, hört sich gut an, mittlerweile haben wir nicht nur Sturm sondern auch Regen (Meine Regenjacke wohnt noch bei Linda). Wir stehen dort eine Weile, aber glauben nicht, dort wirklich was erkennen zu können und fahren gegen halb nun doch zum versteinerten Wald. Hier warten inzwischen schon ca. 20 Menschen, als wir ankommen watschelt gerade ein Gelbaugenpinguin zu seinem Schlafplatz und wird von 2 anderen bereits erwartet. Das Licht reicht sogar noch für Fotos. Es wird uns schnell zu ungemütlich und bald fahren wir in unser wunderschnes Studio. Wir werden ja heute unsere eigenen Pinguine haben!
  
... gestern morgen ...