Fahrtag
Bad River Cottage Frühstück River Cottage Windbreaker Windbreaker Gore Bay Seehunde
Sonnabend, 5. Februar 2011
Strecke: Geraldine -
Tageskm: 375 Gesamt Reisekm: 3.351
Übernachtung: B&B Brook House, Kaikoura
Stationen unserer Reise auf Google Maps, in Neuseeland
Heute fahren wir eine überwiegend langweilige Strecke. Der Übergang von Süd nach Nord bietet nicht so viel Spannendes. Selbst hier oben im Norden bei Christchurch treffen wir dauernd auf die Milchlaster, oft mit Emblem von Fonterra, der größten Milchfabrik der Welt, ansässig in Edendale, NZ, 3 km entfernt von der Mikkelsen Farm. Fonterra gehört 13.000 Neuseeländischen Farmern. Laut John wollten schon viele Investoren die gesunde Fabrik ganz oder teilweise aufkaufen, aber dazu waren die Farmer zu schlau und rücken sie nicht raus. Neuseeland und damit Fonterra ist der größte Milchpulverproduzent der Welt! In Neuseeland wird die Milch nicht nach Liter bezahlt, wie in Deutschland, sondern nach Solid (Fett und Proteingehalt). John erzählte uns, dass die friesischen Kühe die er hat, sehr viel Milch geben, also viele Liter. Die Jersey Kühe (die hat er auch) weniger Liter, dafür aber mehr Solids erzeugen. Der große Vorteil der Nähe der Milchfabrik zur Mikkelsen Farm ist, dass der Abfall der Fabrik, der für die Farm Dünger ist, gartis und frei Feld gebracht wird. Das spart der Farm einige 'zig tausend Dollars!
Unterwegs nach Norden sehen wir auch wieder sehr viel Rotwild. Inzwischen ist Neuseeland auch ein großer Wildfleisch Lieferant. Überhaupt ist der Fleischexport ein starker Zweig Neuseelands. Lammfleisch aus Neuseeland ist fast überall in der Welt günstiger einzukaufen als in Neuseeland selbst. Unglaublich, aber wahr. Es gibt eine Bahnverbindung nach Südneuseeland. Die KiwiRail (heißt wirklich so!) -Züge dorthin fahren regelmäßig, aber nur Frachtverkehr. Der Personenverkehr per Zug wurde vor ca. 10 Jahren eingestellt. Entweder hat man hier ein eigenes Auto, fährt mit dem Bus oder fliegt. In diversen Orten sind die Bahnhöfe große Viehumschlagplätze, meistens sind dort Tierpferche zu sehen.
Wenn ich schon mal dabei bin: Auch durch die ganze Südinsel begleiteten uns die riesigen Windbreaker. Das sind riesige Hecken aus den verschiedensten Baumarten. Meist 1,5 bis 4 Meter tief, 3-4 oder auch viiiel mehr Meter hoch und hunderte von Metern lang. Um sie zu scheren gibt es große Maschinen, die einige Meter (ich tippe mal so auf 6 m) hoch scheren, auch die Oberkante kann damit gestutzt werden. Häufig dürfen die Bäume aber auch nach oben weiterwachsen. Dann werden eben die Seiten nur bis zur Reichweite beschnitten, dadrüber wächst die Hecke dann auch in die Breite (Tiefe).
Beim Tanken bei Christchurch bemerken wir, dass der Tankdeckel wohl in Lake Tekapo blieb. Oooops! Wir kaufen einen Notbehelf Deckel und werden versuchen das Original unterwegs nachzukaufen. Dabei lerne ich, dass wir eine Mitsubishi Werkstatt benötigen, bis jetzt dachte ich wir hätten einen Pajero. Mein Interesse an Autos, Marken und Modellen ist eher klein, hab gedacht die MARKE wäre Pajero. Wie schon bemerkt: Reisen bildet!
Als wir zur Gore Bay runterfahren sehen wir Rauch. Glauben wir zumindest. Auf den überall aufgestellten Tafeln war zu lesen, dass die Waldbrandgefahr heute "Very high" ist, das ist die zweithöchste von fünf Stufen. Wir lassen die Fenster runter, ob wir was riechen können. Wir können nicht. Es sind Wolken, wie wir kurz danach merken. Die gibt es aber nur unten am Meer und auch nur, wenn die Berge direkt daneben hoch gehen, die Wolken sich also nicht Richtung Binnenland verteilen können.
Unser Ziel für heute ist Kaikoura. Liegt wieder am Meer, was wir ja immer toll finden, besonders in Kombi mit Bergen. Noch dazu scheint das der einzige Ort weit und breit zu sein, der im Lonely Planet noch ganz gut wegkommt. Wir fahren rein, nutzen noch schnell das Publik Klo (In Neuseeland hat jeder Ort seine Public Toilets. Meist einigermaßen sauber, immer umsonst und gut erkennbar mit dem internationalen Piktogramm ausgeschildert.). Dann wollen wir eine Unterkunft haben. Wieder haben wir Glück und gleich die erste ist es. Gerne wollten wir für heute eine Waschmaschine und natürlich Internet haben, alles dabei, mit Balkon und unsere Wirtin arbeitet bei der Whale-Watching Company. Sie berichtet dass es zzt. eine Vergünstigung gibt, wenn man über die i-Site bucht. Die erste Person zahlt 145 $, die zweite nur die Hälfte. Aber nur im Februar. Morgen nachmittag soll der Wind "rough" werden (=rau, derb), und wir haben erst für 12:15 eine Fahrt bekommen. Jedoch sind wir ab 9:30 Uhr für jede Fahrt auf der Warteliste und Judy, unsere Wirtin sagt, zwei Plätze sind immer frei.
Nachdem die Waschmaschine fertig und die Wäsche zum Trockenen auf der Leine ist, gehen wir Essen und fahren nochmal eben zur Seehundkolonie. Es sind aber nur drei müde Tiere zu sehen. Na gut, tun wir es ihnen gleich und gehen schlafen. Gute Nacht!
  
... gestern morgen ...