Schweiz, Frankreich, Spanien und Andorra
Hotel du Parc
der Ausblick hat was
Monetier
See
altes Klo
Canyon
Canyon
Canyon
Schöenes Hotel
Baumgarage
Flamingos
Flamingos
Valras-Plage
Bauernhofhotel
Bauernhofhotel
Bauernhofhotel
Bauernhofhotel
Fledermaus
Fledermaus
Foix
Wasser ist teuer
Adler? Geier?
Adler? Geier?
Eidechse
Colera
Colera
Carcassonne
Carcassonne
Carcassonne
Carcassonne
Carcassonne
Carcassonne
Eidechse
Brücke
Georges du Tarn
Georges du Tarn
Georges du Tarn
Georges du Tarn
Florac
Florac
Florac
Maronen
Maronen
Feigen
Ardeche
Ardeche
Montag, 8. September 2008
Heute soll es endlich losgehen. Wir bringen Percy zu meinen Eltern und trinken dort noch eine Tasse Kaffee mit. Mama berichtet, dass wir für morgen früh ganz herzlich bei Annette in Lörrach zum Frühstück eingeladen sind. Das ist lieb gemeint, aber zum einen frühstücken wir im Zug und zum zweiten haben wir gaaaanz viele Kilometer vor uns, deshalb rufe ich sie noch an und lehne dankend ab. Eigentlich schade, aber dafür ist die Zeit denn doch zu kurz.
Eine viertel Stunde früher als abgesprochen, holen wir Brigitta und Jürgen ab, die wie erwartet, längst fertig sind und auch los wollen. Auf der Amsinckstrasse flattert mein Lenker. Huch! Was war das denn? Shimmy bei Tempo 50 ?!? Und das mit ca. 3000 km vor mir. Na klasse!
In Altona angekommen, besorgen wir noch Baguettes für unser Abendessen im Zug (Schinken-Käse-Baguette, nicht Käse-Schinken, das gab's nicht...). Einige HoPiHaLiDo haben wir schon dabei. Erstmalig haben wir ein Abteil in einem Schlafwagen der neuen Generation. Die Bettwäsche ist hier netter als im Liegewagen, aber die Abteile sind winzig, hossa! Gut, dass der Regen erst beginnt, als wir im Zug sitzen, die Klamotten hätten wir hier nie nicht trocken bekommen! Leider gibt es hier keine Abteil-Dusche mehr, so dass auch ich morgen ungeduscht fahren muß, hm, das liegt mir gar nicht.
Nachdem unser Gepäck um Bier und Baguettes leichter ist, geht es in die Betten. Der Zug kommt verdammt früh in Lörrach an!
Dienstag, 9. September 2008
Der Zug ist wirklich früh da, aber bis die Entladung beginnt, ist schon fast eine Stunde um. Nach einer ungeplanten Bahnhofumrundung finden wir aus Lörrach hinaus und sind dann auch ratz fatz in der Schweiz. Etwas später in Frankreich, dann wieder, diesmal für länger, auf schweizer Gebiet. Leider ist es bedeckt und diesig, so dass wir bald für ein zweites Frühstück stoppen. So früh morgens ist es noch ganz schön frisch.
Nachmittags tanken wir dann vor der Grenze noch den günstigeren schweizer Sprit und machen rüber nach Frankreich. Nach einem Stau kurz vor Annessy beschließen wir uns schon bald ein Hotel zu suchen. Vielleicht finden wir was am See?
Vielleicht sind wir zu spät angefangen, eventuell ist hier aber auch noch zu sehr Saison. Die Suche erweist sich als schwierig. Entweder sind die Hotels voll, uns nicht sauber genug, oder auch einfach zu alt und abgewohnt. Der französische Standard entspricht nicht ganz unseren Erwartungen. Schnell erkennen wir, dass unser normales Preislimit hier nicht reichen wird. Gaaanz kurz vor der völligen Dunkelheit checken wir im Hotel du Parc in Faverges ein. Ein Hotel der Kette "Logis de France" mit 3 Kaminen. Zu essen bekommen wir hier nichts mehr nachdem, wir geduscht sind. Der grosse Lac D'Annecy liegt kilometerweit hinter uns...
Ein paar hundert Meter weiter hatten wir auf unserer Suche eine Pizzeria bemerkt. Wirt und Koch gucken auf die Uhr und tauschen einen Blick und entscheiden, dass wir noch etwas bekommen. Uff, Glück gehabt. Hungrig ins Bett wäre blöd gewesen und sonst gibt es hier nichts mehr!
Frühstück haben wir nicht mitgebucht. Wir wollen morgen früh in den Ort gehen, eine Bar die Frühstück anbietet haben wir bereits ausgemacht.
Mittwoch, 10. September 2008
Warum es am nächsten Morgen dort kein Fühstück gab, haben wir nicht herausgefunden. Nur einen Espresso getrunken und dann erstmal einen Pass gequert. Das Wetter ist nicht so dolle. Hin und wieder nieselt es, manchmal nicht, aber zumindest sind die Strassen nass. Für Motorradfahrer in Serpentinen nicht hittig. In Beaufort finden wir einen Bäcker mit Tisch und Stühlen draussen, fein, endlich Frühstück. Noch während wir am Aussuchen sind, beginnt es zu regnen. Macht nix, gibt ja eine Markise! Wir sitzen also ganz gemütlich draussen, während es rundherum giesst. Perfektes timing!
Als es wieder trocken ist, brechen wir auf. Und das dauert nicht mal lange, echt super! Den ganzen Tag fahren wir gen Süden, kommen aber längst nicht so gut voran wie wir erwarteten. Spätestens in Briancon wollen wir uns wieder auf Quartiersuche machen, doch unser Logis-de-France-Führer spuckt nur 1-Kamin-Hotels für die Stadt aus und so versuchen wir es bereits in Le Monetier-Les-Bains und sind ganz schnell erfolgreich! Das 2-Kamine-Haus Hotel del'Europe et des Bains gefällt uns auf Anhieb.
Auch genügend Lokale sind vorhanden, trotzdem landen wir wieder in einer Pizzeria. Nicht mal Faßbier haben die! Das Flaschenbier kostet 2,50 € und nach und nach gehen die einzelnen Sorten aus... Zu dritt geniessen wir das 3-Gang Menue. Danach gehen wir noch in unser Hotel. "quatre pression, s'il vous plaît": Faßbier schmeckt doch besser. Wir schauen auf der Karte nach, wie wir morgen weiterfahren wollen, da kommt Tierry aus der Pizzeria in unser Hotel. Er berichtet, er habe auch eine Pizzeria, da hätten wir aber nur auf die Karte gesehen und seien wieder umgedreht. Er gibt uns ein Bier aus und zeichnet auf unserer Karte seine Boulangerie am Mittelmeer ein. Wir sollen ihn dort besuchen!
Donnerstag, 11. September 2008
Heute sind wir erfolgreicher mit der Auswahl unseres Frühstückcafes. Wieder mal sind wir überrascht, dass es im Käseland Frankreich morgens nur süße Sachen gibt. Aber immerhin, etwas zu essen, nicht nur Espresso.
Wir fahren weiter auf La Route Des Grandes Alpes. In Briancon begestern uns, wie schon an vielen anderen Stellen die Dekorationen der Kreisverkehre. Viel schöner als bei uns in Deutschland!
Am Lac de Serre-Poncon führt uns das Navi nicht am See entlang, sondern meint eine Bergstraße würde schneller sein. So was von enge und kleine Kehren! Ich fragte mich die ganze Zeit, warum diese Straße überhaupt gebaut wurde. Keine Häuser weit und breit und trotzdem asphaltiert!
Als wir den Col de Allos (2247 m) hinauf fahren beginnt es zu regnen. Der Regen wird stärker. Und noch mehr. Wir halten auf der schmalen Straße an einer einigermaßen übersichtlichen Stelle (nach einem Parkplatz habe ich vergeblich geguckt) damit Brigitta und Jürgen ihre Packrolle gegen Regen sichern können. Es ist schon höchste Zeit und daran dass es wieder weniger wird glaube ich erst mal nicht mehr! Den gesamten Weg nach oben regnet, na ja, gießt es und wir fahren nicht locker. Die uns entgegenkommenden Motorradfahrer gucken auch nicht entspannt.
Als es wieder bergab geht -die Straßen sind noch nass, aber zumindest kommt nix mehr von oben- fällt unser Blick auf La Foux d'Allos. Ein französischer Skiort, der einfach nur in die Berge gezimmert wurde. Furchtbar!
An der nächsten Tanke beschließen wir, uns irgendwo im Ort bei einem Kaffee zu entspannen. In Saint-Andre-Les-Alpes parken wir bei zwei holländischen Motorrädern und essen ein Baguette Fromage in der Boulangerie. Während wir noch auf dem Marktplatz sitzen brechen die beiden auf: Er auf der Pan-European, sie auf der GS. Nachdem wir alle nochmal um die Ecke gehen (evtl. auch nur zum Ansehen des alten französischen Abortes), brechen wir zum Grand Canyon de Verdon auf. Als ich gerade zu Gunni sage: Klasse wieder tolle trockene Straßen und richtig klasse Asphalt", erscheint hinter einer Kuppe ein Warndreieck: "Accident". Der Holländer liegt noch unter seiner Maschine, die Feuerwehr scheint gerade eingetroffen zu sein. Oh je! Wir fahren mit ziemlich gemischten Gefühlen weiter. Gerade vorher haben wir sie noch gesehen und auch wirklich HINgesehen. Die übliche Distanz fehlt daher.
Die Straße zum Grand Canyon kommt Gunni und mir völlig unbekannt vor, später erkennen wir auch warum: Wir sind letztes mal an der anderen Seite des Verdon entlang gefahren. Diese Seite scheint aber genau so schön zu sein. Atemberaubende Ausblicke bieten sich bei jedem Halt. Die Schlucht ist wunderschön. Mich erstaunt es immer wieder, was Wasser vermag. Wie bereits 2003 bin ich enttäuscht, dass es mir nicht möglich ist diese Anblicke auf ein Foto zu bannen. Nach diversen Stopps ist es schon recht spät, viel Strecke hat diese Straße nicht gebracht. Im nächsten Ort gibt es zwei 2-Kamine-Hotels. Wir finden nur eins und das ist leider ausgebucht. Die Lage des Hotels ist super; hätte uns auch gefallen: Hanglage mit Blick auf den Lac de Sainte-Croix! Wir beschließen das zweite Hotel nicht zu suchen, sondern einfach weiter zu fahren.
Eine goldrichtige Entscheidung, denn in Les Salles-Sur-Verdon finden wir ein tolles, neues Hotel: Auberge des Salles. Den Seeblick gönnen wir uns nicht, der ist teurer. Ist auch so schön genug. Ganz neue, helle Zimmer mit sauberer Dusche; wir fühlen uns sehr wohl. In die versprochenen Garagage können wir erst, wenn Madame wieder da ist. 10 Minuten. Darauf verzichten wir, wer weiß, vielleicht dauert das Rauslassen morgen früh dann eine Stunde?!
Vor dem einchecken bitte ich Gunni und Jürgen mal mit meinem Motorrad zu fahren. Kann doch nicht sein, dass der Lenker ewig schlackert. Irgendwie ist das Mist. Beide bstätigen meine Beobachtungen. Morgen wollen wir an der ersten Tanke mal den Luftdruck testen. Mit meinem Prüfgerät habe ich das schon getan. Leicht unter Soll, aber das kann das nicht auslösen, ich fahre häufig mit weniger Druck (allerdings nicht mit vollem Gepäck).
Nach den gestrigen Erfahrungen, treffen wir die Auswahl des Speiselokals heute nach völlig neuen Kriterien: Unsere erste Frage lautet, ob es denn Faßbier gibt. Wir sind die einzigen, die draußen sitzen, denn es kommt starker Wind auf. Nach dem Essen (Pizza mit Creme fraiche) gehen wir noch runter zum See, sehen Fledermäuse, spazieren an diversen Wohnmobilen im Parkverbot entlang. Wieder oben im Ort angekommen, nehmen wir noch ein Absackerbier und beobachten die Blitze, denn weiter nördlich scheinen heftige Gewitter zu sein. Nachts kommt es dann bis zu uns.
Freitag, 12. September 2008
Dieses mal haben wir mit Frühstück gebucht, ist entspannter. Nachts hat es geregnet, aber unsere Moppetts sind unter dem schirmartigen Baum kaum nass geworden. Auf dem Weg in die Camargue prüefen wir den Luftdruck. Das Messgerät meint, dass ich ganz wenig Luft drauf habe. Hm, dann kann ich mein eigenes Gerät wohl entsorgen. Der hat nahezu normale Werte geliefert, oder habe ich seit gestern morgen bereits fast 1 bar verloren?! Wir pumpen also ein wenig auf, aber das verbessert das Flattern nicht wirklich. Allerdings ist heute Freitag. Egal was es ist, in einer Werkstatt wird mir heute auch nicht mehr geholfen. Und nun bin ich schon 1000 km mit dem Schlackern gefahren, da schaffe ich auch noch zweitausend! Prüfe ich halt täglich ein- bis zweimal den Druck.
Heute müssen wir an einigen großen Städten vorbei, und wollen uns natürlich nirgends ins Gewühl stürzen, aber in Aix En Provence verfransen wir uns dann doch ein wenig, aber nicht wirklich doll, kein Problem.
Den Eingang in den Nationalpark Camargue erreichen wir über eine Fähre. Hier am Eingang ist auch ein größerer Ort, wo man sicherlich auch einen Kaffee bekommt, aber das wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht und müssen daher auf unseren Kaffee warten, bis wir an der anderen Seite wieder rausfahren. In der Zwischenzeit sehen wir die berühmten Pferde, die aber sehr weit weg sind, zumindest dann, wenn sie nicht eingezäunt sind. Auch Flamingos bekommen wir zu sehen, aber auch sie werden auf den Fotos allerhöchstens als Mini-Punkte erkennbar sein. Die Stiere sind allesamt NICHT freilaufend, ist wohl auch besser so.
Als wir    e n d l i c h    unseren Kaffee bekommen, ist der Bar ein Laden angeschlossen. Hier können wir was lernen: Z.B. dass hier in der Camargue Reis angebaut wird. Noch interessanter finden wir die Methode, wie man hier Autos (Transporter) anschiebt: Mit dem Abschleppwagen gaaaanz langsam und vorsichtig dahinter und ran fahrten und dann Gas geben. Beim 2. Versuch lief er!
Der Wind, der gestern abend anfing, als wir die einzigen draußen ausharrenden Gäste waren, hat uns heute den ganzen Tag begleitet. Das ist ziemlich nerviges Fahren und wird nerviger ja näher wir der Küste kommen. Unten in Sete können wir kaum die Karte ausbreiten oder im Hotelführer blättern. Wie beschließen noch bis Valras-Plage zu fahren und dort eine Unterkunft zu suchen, was auch nach relativ kurzer Zeit klappt. Die Dame an der Rezeption im Hotel de la Plage scheint auf einen Anrufbeantworter zu sprechen, dass sie die reservierten Zimmer nun anderen Gästen gibt: Uns. Brigitta und ich schauen die Zimmer an und kaufen sie. In dem Hotel davor haben Wirt und Zimmer so muffig gerochen, dass wir trotz günstigem Preis lieber weitersuchen wollten. Hier werden wir aber auf andere Art und Weise gelinkt: Die für gut befundenen Zimmer bekommt jemand anderes und die uns zugewiesenen sind dann leider nicht so gut, wie die vorher besichtigten. Dafür haben wir einen Balkon und ich kann meine T-Shirts prima zum Trocknen hängen. In dem Wind müßte das sehr schnell gehen, WENN sie denn auf der Leine bleiben.
Unser heutiges Lokal soll innen Plätze bieten. Wir haben genug von dem Wind. Drinnen haben wir dann allerdings so viel Kindergebrüll und nebenan lärmende Holländer, dass man sich unwillkürlich fragt, welches das kleinere Übel ist. Danach bummeln wir noch durch den Ort und gehen kurz ans Meer - wenn wir schon mal am Meer wohnen - aber für ein Eis ist es uns zu kalt und es macht bei dem Wind auch einfach keinen Spaß rumzulaufen!
Inzwischen hat unsere Lehrerin uns schon eine Menge Französisch beigebracht. Bonjour, au revoir, merci, s'il vous plaît, quatre pression und la addition geht schon ohne nachzudenken!
Sonnabend, 13. September 2008
Nun geht es endlich wirklich in die Pyrenäen! Wir verlassen das windige Mittelmeer und fahren durch Frankreich und einen Fitzel Spanien nach Andorra. Es wird immer höher und vor allem immer kälter. Windig ist es auch immer noch. Wir suchen nach einem Cafe, wo wir etwas heißes zu trinken bekommen, aber alles hat dicht. Ist gerade Mittagszeit. Zwischendurch gibt es einen mautpflichtigen Tunnel, aber da wir vermuten, dass es dort wärmer ist, als wenn wir den Paß fahren, berappen wir lieber die 3,50 €. Wir vermuten, dass es ganz oben schneit. Endlich sind wir dort. Geschäfte ohne Ende. Zollfreier Einkauf, billiger Sprit. Tabak, Alkohol, Parfums, Motorradklamotten...
Eigentlich wollen wir nur einen heißen Kaffee oder Kakao und die Andorra-Aufkleber. Kaffee ist kein Problem, leckere Crepes gibt es auch. Der nette Kellner fragt wie wir weiter fahren, als wir dort mit der Frankreich-Karte sitzen. Er ist der erste, der uns erzählt, dass der Papst morgen in Lourdes ist und dass es besser ist, den Bereich weiträumig zu umfahren. Fürchterlich was los, Sicherheitsvorkehrungen, Straßensperren und Hotel eh nicht zu kriegen. So'n Mist! Wir beschließen Andorra Richtung Süden zu verlassen und auf der spanischen Seite zu fahren.
Nachdem ich mir eine Flasche Parfum kaufe (20 Euronen billiger als in Hamburg), versuchen wir die Aufkleber zu bekommen. Der wahnsinnig nette Touristinformations-Officer warnt uns vor dem Papstrummel, guckt im Computer wie das Wetter wo werden soll, beschreibt uns den Weg zu dem Aufkleber-Geschäft und empfielt uns wärmstens nach Katalonien zu fahren.
Als wir Andorra verlassen ist in Richtung Frankreich ein langer Stau, deshalb freuen wir uns über unsere Entscheidung nach Spanien zu fahren. In die Richtung geht kaum was. Wir tanken noch schnell voll, obwohl unsere Tanks erst halb leer sind, aber so günstig wird es so schnell nicht wieder. Wir haben noch nicht weiter drüber gesprochen, aber das ist das schöne in dieser Reisezusammensetzung: Wir denken in solcherlei Dingen meistens gleich: Andorra sieht uns wohl nicht so schnell wieder, das ist ja ähnlich schlimm wie auf Helgoland!
Gleich im ersten Ort halten wir an der Turistinformation, es ist vor 18:00 Uhr, sie hat noch geöffnet. Der nette Angestellte fragt woher ich komme und spricht sofort auf deutsch weiter. Er erzählt mir, er wäre letztes Jahr in Hamburg gewesen. Er deckt mich mit Material ein, aus dem hervor geht, wo die Unterkünfte sind, was sie kosten und wie die Ausstattung ist. Einen Bauernhof findet er wohl besonders gut. Mit meinen Informationen gehe ich zu den anderen. Zuerst ist die Reaktion auf meinen Bericht gemischt und wir entscheiden zu dritt wieder rein zu gehen und uns die Mappe mit den Fotos anzusehen. Nochmal preist er den Bauernhof an, erwähnt, dass man nur wenige Minuten ins Centrum brauche und bietet an, dort anzufragen: Zwei Zimmer sind frei, wir können unverbindlich vorbeikommen. Zunächst wähle ich den falschen Weg, endlich mal wieder Schotter. :-(
Als wir den Bauernhof Vall del Cadi erreichen, sind wir schwer begeistert, es riecht sehr ländlich, aber das ist mir lieber als der Muff in den Zimmern gestern. Der Hof ist toll, alles liebevoll und ideenreich ausgestattet, die Moppetts kommen in die Garage. Klasse! Und die Zimmer erst, echt super. Wir wählen das große Frühstück für 6 € pro Person.
Das Ortszentrum ist irgendwie enttäuschend. Auf dem Weg zum Bauernhof hat Jürgen ein traditionelles Lokal gesehen, welches er sich gern näher ansehen möchte. Wir gehen dorthin (es liegt ganz auf der anderen Seite), aber es öffnet erst um 20:00 Uhr. Hm, suchen wir was anderes, aber irgendwie finden wir nix. Als wir uns endlich auf etwas einigen und Platz nehmen, stellt der Wirt den DRITTEN Fernseher, den direkt neben uns an. Unterhaltung ist kaum noch möglich. Mein Protest-Aufschrei bleibt unbeachtet und nach wenigen Worten und Blicken gehen wir wieder. Die Angestellte guckt uns völlig verständnislos hinterher.
Inzwischen hat auch Jürgens Wunschlokal bald geöffnet, also wieder dorthin. Trotzdem wir noch 5 Minuten warten, öffnet sich die Tür nicht. Gefrustet gehen wir in ein Hotel. Hier ist es zwar etwas teurer, dafür läuft hier kein Fernseher. Allerdings gefällt die Speisekarte nicht allen so richtig gut. Die anderen drei essen Paella, Brigitta ist damit aber nicht ganz glücklich. Mein Pilzsalat schmeckt recht gut.
Nun haben wir so gut französich gelernt und plötzlich ist alles anders, aber wir sind ganz schön flexibel: Auch grazias, por favor, cuatro cerveza, buenos dias und adios geht uns problemlos über die Lippen!
Sonntag, 14. September 2008
Das Frühstück morgens ist gut, aber nicht grad üppig. Für einen Kaffeenachschub müssen wir zwei mal fragen, aber das liegt evtl. an den mangelnden Sprachkenntnissen auf beiden Seiten. Dafür haben wir ein Glas frisch gepressten Orangensaft und Käse, nicht nur süßes Zeug.
Gunni und ich kommen viel zu spät zum Frühstück, weil wir unseren Zimmerschlüssel nicht wieder finden. Zuletzt lassen wir die Tür unverschlossen und gehen so los. Gibt's ja wohl nicht. Als wir wieder im Zimmer sind und Gunni sein Bett schon fast abgezogen hat, weil der Schlüssel immer noch unaufffindbar ist, lege ich den Tankrucksack zum 5. mal woanders hin und in dem Moment komt mir die Erleuchtung. Ich drehe ihn um und richtig: An der Unterseite klebt er an den Magneten.
Wir beschlossen gestern, heute wieder nach Frankreich zurück zu fahren und Lourdes dann weiter weg liegen zu lassen. Also tanken wir noch kurz, denn in Frankreich ist es teurer und beginnen die kalte Paßquerung. Den Pausenpunkt, wo es einen heißen Kaffee geben soll, haben wir schon festgelegt. Wir kommen auf über 2000 m, oben schneit es, wir frieren bitterlich und freuen uns auf die Pause. Auf nassen Strassen, bei Schneefall fahren wir nicht wirklich locker.
In Vielha kommen wir zur Mittagszeit, also der wärmsten Zeit an. Von wegen. Wir nehmen heißen Kaffee, Kakao und Crepes und bleiben eine ganze Weile im Lokal sitzen. Das war der letzte hohe Paß, puh! Wir fragen nach einem Internetcafe, es gibt eins, prima. Dort checken wir das Wetter der Umgebung. Wie ist die Vorhersage für Toulouse? Barcelona? Wie warm wird es in Marseille, Bordeaux und Biarritz. In google maps gucken wir uns an wie verbaut die Mittelmeerküste an welcher Stelle ist und wie die topologische Karte für den Bereich Richtung Carcassonne und Ardeche aussieht. Ok, Atlantik knicken wir, statt dessen fahren wir morgen wieder nach Spanien, doch so weit kommen wir heute nicht mehr, heute heißt es wieder quatre pression, merci.
Jetzt werden wir erst mal bis heute abend die Pyrenäenroute Richtung Osten fahren. Während einer Obstpause am Straßenrand sieht Jürgen plötzlich eine Fledermaus flattern. Mitten am Tag! Naja, das arme Tier kann ja nicht sehen, daß es hell ist. Mir gelingt es, sie zwei mal auf's Foto zu bekommen, ohne dass die dunklen Bäume im Hintergrund sie unsichtbar machen. Naürlich leider nicht rangezoomt, es ist so schon nicht einfach sie überhaupt zu erwischen, sind ja höllisch schnell die Biester und bewegen sich mit nicht vorhersehbaren Haken. Als wir dort so stehen fährt ein einzelner Dortmunder GS-Fahrer vorbei.
Auf der weiteren Fahrt ist es auch nicht gerade sehr warm, an unsere Strecke kommt die Sonne nicht ran. Entweder ist sie hinter Wolken oder wir fahren durch Bäume, von daher ist es auch gefühlt recht schattig. Bei einer kurzen Pause treffen wir den Dortmunder, ihm ist auch nicht warm in seiner Ledekombi.
In Tarascon-Sur-Ariege versuchen wir ein Hotel zu finden, es ist auch genug frei, es ist auch in unserer Preisrange, aber es ist uns irgendwie alles nicht recht. Gleich beim ersten Hotel treffen wir nach der Zimmerbesichtigung den Dortmunder, und dann wieder bei eigentlich jedem Hotel. Bei einem besonders schlimmen Hotel kommt der Angestellte raus und erklärt uns, wo wir das finden können, was er glaubt, was wir suchen. "In Foix, nach dem Tunnel rechts, dort wäre das Ballermann" (oder so ähnlich...). Wir beschließen es zu versuchen, biegen aber falsch ab und versuchen es direkt im Ort. Das erste 2-Kamine-Hotel gefällt uns nicht. Wir wollen es noch beim 2. und letzten versuchen. Der Weg dorthin ist abenteuerlich. Ohne Navi hätten wir das nie gefunden! In solchen Momenten liebe ich mein Navi noch viel mehr als sonst. Das Hotel Lons gefällt uns sehr gut und wir bedauern, dass dort nur noch ein Zimmer frei ist.
Wir versuchen es bei einem weiteren Hotel, aber das hat erst gar nicht geöffnet. Hier treffen wir wieder den Dortmunder und schicken ihn zu dem letzten freien Zimmer im Hotel Lons und fahren selbst weiter zu einem, weiter draussen liegendem Hotel. Das soll das letzte sein, das wir uns ansehen, haben wir beschlossen. Entweder ist es das oder wir fahren zurück zu dem 1. 2-Kamine-Hotel. Wird ja schon wieder gleich dunkel, es reicht!
Das Hotel Pyrene ist ok und wir nehmen es. Wir haben sogar 2 Garagenstellplätze! Brigitta und Jürgen haben ein Riesen-Bad, meiner Meinung nach sogar größer als das Zimmer! Wie so oft, wird nur schnell geduscht und dann gehen wir in die Stadt. Ca. 2 Kilometer müssen wir laufen (pro Strecke), aber da es nicht regnet, ist das total ok, haben wir doch wieder den ganzen Tag nur auf den Moppetts gesessen. Wir finden auch gleich ein Lokal, die Fernseher laufen alle, es gibt Fußball, aber die Lautstärke ist erträglich. Als wir mit dem Essen fertig sind -"Flammküchs"- schaut der Dortmunder durchs Fenster. Jürgen winkt ihm und er kommt rein und setzt sich zu uns. Er wohnt tatsächlich im Lons, hat es aber nicht ohne Hilfe gefunden. Eine Französin ist vorweg gefahren. Er ist begeisstert von dem Hotel und möchte uns gern ein Getränk für den Tipp ausgeben, aber das wollen wir natürlich nicht, so'n Quatsch! Wir klönen noch ganz schön lange, der Abend vergeht ganz schnell und schon haben wir 17 pression auf unserer addition. Weil wir noch den ganzen Weg wieder zurück gehen müssen, sind wir spät im Bett, meine Güte, es ist schon ein neuer Tag!
Montag, 15. September 2008
Der Dortmunder hat uns den Ort LLanca am spanischen Mittelmeer wärmstens empfohlen und so beschließen wir dorthin zu fahren. Wir wollten ja eh nach Spanien heute.
Die Straßen dorthin begeistern uns: Toll im Asphalt und super Aussicht. Erstmalig sehen wir die Pyrenäen bei Sonne. Sind doch sehr schön, gestern waren wir noch enttäuscht.
In Ripoll wollen wir ein Eis essen, im Supermarkt einkaufen und Geld holen: Scheibenkleister. Der ganze Ort ist ein einziges Verkehrschaos. Alles mögliche wegen einer Radveranstaltung gesperrt, und alle geöffneten Straßen sind überlastet. Wir beschließen unsere Pause zu verschieben, einen Bankomat haben wir auch nicht gefunden. Einen Supermarkt finden wir, sind aber schon völlig angenervt und durchgeschwitzt.
Weil wir immer noch kein Geld haben, wird Gunni schon leicht wrögelig, sowas mag er nicht so gerne, um es mal milde auszudrücken. Ok, fahren wir weiter nach Olot. Geld kriegen wir hier auch, aber in den Ort kommen wir nicht recht rein, die spanischen Orte sind irgendwie gewöhnungsbedürftig. Macht nix, fahren wir weiter und halten, wenn wir mal was Nettes sehen, egal ob es einfach nur ein schön gelegener Parkplatz oder ein Restaurant ist. Bei einer Auberge am Wegesrand können wir dann endlich parken und schön unter der Markise etwas trinken, Kuchen und Eis essen. Genau sowas suchten wir, allerdings bereits vor einer Stunde!
Danach wird die Landschaft zusehends langweiliger. Schön dass es nicht mehr so weit ist. In ca. einer weiteren Stunde sollten wir am Meer sein. Wieder mal schaffen wir es noch vor Ladenschließung zur Touristinfo. In dieser ist die Dame aber weder so hilfsbereit, noch so sprachgewandt, wie die bei den letzten Malen. Das erste Hotel erreichen Brigitta und ich von dort aus ganz schnell zu Fuß. Preislich total ok, aber eigentlich hatten wir uns für heute was am Meer vorgestellt. Als wir zurückkommen, haben Jürgen und Gunni schon die Unterlagen gesichtet. Das meiste ist für uns zu teuer. Am Meer ist jedenfalls nix in unserem Preisbereich. Wir schauen uns noch eine Pension an, in allem mit dem ersten vergleichbar. Das Appartment wollen wir noch ansehen, finden dort aber niemanden. Wir sind alle nicht ganz glücklich und beschließen es auch noch im nächsten kleineren Ort zu versuchen.
In Colera fahren wir bis zum Wasser und dort gibt es tatsächlich ein Hotel. Die Lage ist klasse. Die Herberge daneben sieht sehr runtergekommen aus. Brigitta klopft und schreckt einen alten Mann auf, der wohl auf dem Sofa geschlafen hat. Wir machen ihm klar, dass wir Zimmer suchen und er erzählt uns in fließendem katalanisch, dass er la mujer ((s)eine Frau) angerufen hat, die gleich mit dem coche (Auto) kommt. Sie zeigt uns ein Zimmer und wir buchen zwei. Diesmal ohne Aufpreis, mit Meerblick! Leider gibt es kein Frühstück, aber das Problem kriegen wir schon gelöst.
Während wir auf die Frau warteten, hat Gunni das Dorf erkundet. Zu essen werden wir irgendwo bekommen. Wir sehen uns die drei möglichen Restaurants an und entscheiden uns für den Campingplatz. Auf dem Weg dorthin finden wir einen Kramladen mit Tabak, Getränken und Angelzeug und AUFKLEBERN! Zwar nur zwei und die sehen aus, als lägen sie da noch aus Pesetenzeiten, aber immerhin!
Das Essen am Zeltplatz ist gut und wir erkundigen uns, ob wir dort nicht auch morgens frühstücken können - geht! Wunderbar.
Dienstag, 16. September 2008
Nachts um 3 sind wir kurz wach und stellen fest, dass wir zzt. keinen Strom haben. Hoffentlich ist der morgen wieder da. Morgens ist alles ok, Licht ist da, heißes Wasser. Wir fahren frühstücken. Brigitta und Jürgen berichten, dass der alte Mann wohl im Zimmer neben ihnen geschlafen hätte. War absolut nicht zu überhören und die Wände wohl verdammt hellhörig.
Die Fahrt soll heute an der Küste entland nach Norden gehen. In einem Buch haben wir von einer Motorradherberge bei Carcassonne gelesen, hörte sich gut an, da wollen wir es mal versuchen, das war eh für heute unser Ziel.
Die Fahrt entlang der Küste gefällt uns sehr gut. Sie erinnert an die kroatische, die uns letztes Jahr so begeisterte. Wären wir noch ein oder zwei Orte weiter gefahren, hätten wir wohl genau das gefunden, was wir gestern suchten.
Am frühen Nachmittag kommen wir in Maison Las Clauzes an und werden sehr nett empfangen. Obwohl der Chef nicht viel Zeit hat, meint er, wir sollen doch bei ihm einen Kaffee trinken und uns alles ansehen. Unterbringen könne er uns allerdings nicht, weil er ausgebucht sei, höchstens evtl. bei einer Nachbarin, da könne er gern für uns anrufen und fragen. Wir beschließen es dann aber lieber in Carcassonne direkt zu versuchen.
Auch da haben wir wieder ein Problem, entweder sind die Preise zu hoch, die Hotels ausgebucht, oder erst später wieder geöffnet, so dass wir nicht mal erfahren, ob wir untergebracht werden können. Wir entscheiden uns für das Etap! Das einzigs Hotel der Reise, dass ich nicht fotografiert habe, aber nicht absichtlich. Das lag mehr an unseren Schlüsselerlebnissen, gar nicht dazu gekommen.
Als wir geduscht haben, wollen wir uns die Stadt ansehen und natürlich was essen. Unser Zettel mit dem Code für das Türschloss ist unauffindbar. Wir haben wirklich alles durchgesucht und fragen an der Rezeption völlig entnervt nach der Nummer. Kann ja wohl nicht wahr sein, schon wieder! Inzwischen ist unser Hotel ausgebucht. Schön dass wir nicht mehr suchen müssen.
Die Stadtmauer und Altstadt von Carcassonne ist seit 1997 Unesco Weltkulturerbe. Natürlich gibt es auch hier wieder mächtig Touristenrummel. Ein Bier in den Festungsmauern, dann wandern wir in die Altstadt zum Pizza essen. Als wir wieder im Hotel ankommen, merken wir unsere Füße und wissen was wir getan haben.
Mittwoch, 17. September 2008
Das Frühstück im Etap ist erstaunlich gut. Zwar etwas wenig Platz, aber wir mit unserem Fensterplatz können nicht klagen. Gunni und Jürgen checken den Ölstand ihrer Motorräder, danach hat Gunni erstmalig ein Schlüsselproblem: BMW-Schlüssel stecken lassen. Als wir uns fertigmachen, fällt der Zettel mit der Schlüsselnummer aus dem Ärmel meiner Motorradjacke...
Als wir durch Carcassonne Richtung Norden fahren, kommen wir am Canal du Midi und diversen Schleusen vorbei. Auch er wurde 1996 zum Weltkulturerbe ernannt. Gefällt uns gut. Dort mit dem Hausboot mal ganz entspannt den Urlaub verschippern könnte uns gefallen!
Wir fahren viele kleine Bergstraßen, wo uns sehr lange Zeit kein einziges Fahrzeug begegnet. Wovon leben die Leute hier? Die können unmöglich jeden Tag zur Arbeit fahren, hier wird im Winter garantiert nicht sofort der Schnee geräumt, wenn denn hier überhaupt welcher fällt. Immerhin sind wir noch in Südfrankreich. Als wir am Intermarche tanken, Luft prüfen (natürlich!) und pausieren, habe ich die Faxen dicke, rufe Ingo an und melde mein Mopett für nächste Woche an. Inspektion ist bestimmt auch schon wieder dran, der Vorderreifen fällig und vermutlich das vordere Radlager hin. Das Geflatter geht mir mächtig auf den Senkel! Und die Leitung vom Scottoiler hängt auch schon wieder durch...
Eine Pause machen wir am Viaduc de Millau. Die längste Schrägseilbrücke der Welt wurde im Dezember 2004 von Jacques Chirac eingeweiht. Sie ist 270 m hoch und wirklich sehr beeindruckend!
Danach geht es weiter zu den Gorges du Tarn. Hierfür benötigen wir den Rest des Tages. Dauernd halten wir wieder an und gucken. Ganz ähnlich wie am Verdon. Und die kurvige Straße läßt wirklich zügiges Fahren auch nicht zu, selbst wenn wir wollten. Dazu die Wohnmobile und Kanutransporte. Das braucht eben seine Zeit. Heute noch in die Ardeche? Daran ist nicht zu denken.
In Florac beenden wir die heutige Tour. Den Rest durch die Ardeche müßten wir morgen packen, auch wenn wir rechtzeitig am Zug sein müssen, denn dieses ist unsere letzte Nacht in Frankreich. Im Touristoffice fragt Brigitta nach einem etwas modernerem Hotel und man schickt uns zum Hotel Des Gorges du Tarn. Es ist wirklich gut und wir checken ein, ohne auf die Idee zu kommen weiter zu suchen. Dieses Mal passen sogar alle Motos in deie Garage.
Heute finden wir auch ganz schnell ein Restaurant. Nochmal schön essen und trinken, wir genießen es. Morgen im Zug ist das alles etwas anders. Nochmal Fledermäuse gucken. Ach wie schade, dass so ein Urlaub immer so schnell rum ist.
Donnerstag, 18. September 2008
Letzter Fahrtag, heute wird anders gepackt. Nach dem Frühstück kommt fast alles in die Packrolle: die Regensachen, Reiseapotheke und first Aid. Den großen Koffer möchte ich gern leer haben, wenn der Rucksacke für den Zug raus ist, denn dann kann ich dort Helm und Jacke während der Fahrt verstauen. Außerdem gehen wir ja noch einkaufen für die lange Zugfahrt!
Für die Fahrt steht nur noch die Ardeche auf dem Programm. Leider ist die Wettervorhersage nicht so dolle. Mist, Ardeche im Dunst kennen wir schon. Wenigstens ist es trocken und sogar relativ warm. Gut so, wir hatten uns mental schon auf Schlimmeres eingestellt. Auf dem Weg dorthin sehen wir sehr merkwürdige Bäume. Wie Kastanien, aber viel mehr und feinere Stacheln. Immer wieder gucke ich. Als endlich mal ein Baum mit erreichbaren Früchten am Straßenrand auftaucht und die Straße breit genug zum Halten ist, stoppe ich, aber noch bevor ich überhaupt das Mopett abgestellt habe, hat Brigitta schon eine Frucht mit Blatt geflückt. "Reicht das oder brauchst du mehr?" Das finde ich so klasse, dass wir gar nicht lange reden müssen, es ist alles so harmonisch. 4 Leute, ein Gedanke. Das macht einfach Spaß und den Urlaub so harmonisch entspannend, echt toll!
Beim nächsten Halt ist so ein Baum in der Nähe und darunter liegen bereits aufgeplatzte Früchte. Ja, ziemlich sicher, das müssen Maronen sein. Nochmal alles genau fotografieren für die weiterführende Recherche zuhause. Auch Feigen wachsen an unserem Pausenplatz und ein ganz lieber Hund läuft frei rum, der sich sichtlich freut, dass er in diesem abgelegenen Dorf Besuch bekommt.
Tja und dann sind wir an der Ardeche, die wirklich schön ist, nur daß man es ohne Sonne einfach nicht so gut sieht. Beeindruckende Schluchten und Flußwindungen, der Torbogen, wirklich klasse muß das im richtigen Licht aussehen...
In Pont-Saint-Esprit trinken wir noch einen Kaffee und essen eine Kleinigkeit. Wir sind früh dran und haben Zeit. Noch ca. eine Stunde, dann sind wir in Avignon und es ist erst 14:30 Uhr. Nur noch tanken und einkaufen. Eine Tanke in Avignon zu finden ist keine Problem, aber einen Supermarkt! Als wir am Bahnhof sind, entscheiden wir uns, wieder raus zu fahren. Meistens sind die Intermarches am Ortseingang. Wir finden ein Einkaufszentrum, dort bekommen wir sogar den noch fehlenden France-Aufkleber, deutsche Zeitungen, Bier, Brot, Käse und Naschsachen. Als wir uns auf den Rückweg nach Avignon machen wollen, ist es tierisch schwül geworden. SEHR schweisstreibende Luft. Am Bahnhof eintreffend, kommen uns Zweifel ob wir hier richtig sind. Wir sind es nicht, Brigitta war fragen. Sie hat einen Plan bekommen. Hm, die Straße gibt es nicht im Navi, ok, also so suchen. Die Zubringerstraße finden wir recht schnell, die ist aber leider gerade gesperrt. Dank Navi haben wir ja eine sehr schöne Karte und finden trotzdem alles rechtzeitig. Gunni ist wieder mal skeptisch ob das wirklich der Zubringer zum Verladebahnhof ist. 3 Minuten vor dem Verladestart treffen wir ein, perfektes timing, wieder mal.
Die Motos fahren wir auf die Wagen und warten auf den Bus, der uns zu dem Bahnhof bringt, wo wir schon waren. Im Bahnhofsrestaurant ordern wir ein letztes Mal quatre pression und überlegen, was wir nächstes Jahr machen. Hm, vielleicht Schottland? Im Mai/Juni? Four beer, oder besser Ale?, please. Das kriegen wir hin!
Im Liegewagen haben wir viel mehr Platz als letztes Mal im Schlafwagen. Und eine Dusche haben wir hier auch nicht. Nur durch den Speisewagen im ersten Schlafwagen wäre eine, aber die Wagen-Chefin meint, das darf man nicht, also lasse ich es dieses mal.
Freitag, 19. September 2008
Die Zeit zwischen Frühstück und Ankunft in Altona wird uns lang. Zwischendurch werden die Reste vertilgt. Eine Bierdose bleibt übrig, denn wir müssen ja noch fahren und Brigitta mag so früh auch noch nicht so viel. :-)
Als ich in Altona vom Wagen runterfahre, ruft Brigitta: Dort ist deine kleine Schwester, sie fährt nach Sylt. Wir winken uns, boah, sind wir 'ne reiselustige Familie: Meike fährt nach Sylt, Anke ist noch bis nächste Woche in England und wir kommen gerade zurück und planen schon die nächste Tour!
Zuhause angekommen kümmern wir uns um den riesen Poststapel, die volle eMail-Postbox und unsere daheim gebliebenen Verwandten. Erna, meinen Eltern und Percy geht es gut. Keine schlimmen Vorkommnisse während unserer Abwesenheit. Das ist doch wenigstens ein schöner Start nach dem Urlaub!