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Fort George
Loch Ness
Nessie
Diesteln
Tongue
Möwe
B&B Durness
Schroffes Meer in Durness
Schroffes Meer in Durness
Freitag, 11. Juli 2003
Strecke: Elgin – Forres – Cawdor Castle – Fort George – Inverness – Loch Ness – Dingwall – Tain – Bonar Bridge – Lairg – Ben Klibreck – Tongue – Durness
Tageskm: 346,9 Gesamt Reisekm: 1.504,6 Fahrtzeit: 5:55
Übernachtung: "Brivard House", Mrs. Campbell, Durness Suuuuper!
Wieder echt lecker Frühstück. Der nette Mann serviert – mit Hut, oder auch Mütze... Wir wählen einen Tisch im Wintergarten. Als ich mich setze, stoße ich an den Mittelholm des Tisches und verteile erst mal den O-Saft. Peinlich. Als wir die Moppetts bepacken, nieselt es wieder ganz leicht.    N o c h    weniger als gestern, aber immerhin. Wir fahren die A96 entlang und biegen dann auf kleinere Straßen ab, um zum Cawdor Castle zu kommen. Wir genießen es aber nur von fern, denn der Eintritt von 6£50 ist uns zu viel. So viel Zeit haben wir eh nicht, um alles anzugucken.
Weiter geht es zum Fort Georg. Auch hier gucken wir "nur ganz vorne an". Um alles anzusehen sind wir zeitlich einfach zu knapp, dann braucht man einfach mehr als 7 Tage für Schottland. Danach starten wir durch in die Highlands, die bei Inverness beginnen. Inverness hat was, leider drängt wieder die Zeit. Genau wie Edinburg fasziniert mich diese Stadt. Aber weiter geht es am Loch Ness entlang. (Habe nicht gewußt wie riesig das Teil ist!). Nessie habe ich auch fotografiert. Am Loch Ness Monster Centre nutzen wir das Klo und ich kriege ein Monstereis, dann geht es weiter nach Norden. Landschaftlich total toll. Viele Aussichtspunkte, teilweise im Regen, was aber, seltsamerweise, über–haupt–nicht stört. Dauernd Single Track Roads. Mal Küste, mal Heide. Sehr abwechslungsreich. Wir sehen viele Bohrinseln aus der Nähe (alles ist relativ...), irgendwie beeindruckend. Fotografieren klappt aber wieder mal nicht, plötzlich sind wir auf einer Schnellstraße und können nicht mehr halten und dann sind sie eh außer Sicht. In Lairg verfranse ich mich wieder, dabei ist der Ort eher klein. An der einzigen Ampel stehen wir 3 mal bei rot, aber an unterschiedlichen Seiten. Auf der Strecke zur Nordküste regnet es ab und zu, aber wieder nur ganz wenig. Die dazugehörenden Wolken verbreiten eine unbeschreibliche Stimmung. Düster, unheimlich, tragisch, toll, einfach gigantisch.
An der Nordküste angekommen haben wir schon fast Sturm. Die Serpentinenstraße von Tongue zum Kyle of Tongue ist klasse. Und die Aussicht!!! Weil ich bei einer Pause in Teer getreten bin, bin ich völlig angenervt. Ständig klebt mein Schaltfuß an der Fußraste fest. Grmpf! Auf dem Weg nach Durness, welches unser heutiges Tagesziel sein soll, rechne ich hoch, daß wir es noch zur Touristinfo schaffen müssten, vorausgesetzt sie macht erst um 18:00 Uhr zu. Das hat uns allerdings schon häufiger angeschmiert. Also gebe ich Gas, aber die Buchten und Ausblicke unterwegs sind so klasse, daß ich Touristinfo Touristinfo sein lasse. Da müssen wir einfach unterwegs halten, gucken, staunen und Fotos schießen. Inzwischen wissen wir, daß ich für die eine Digicam das Ladegerät vergessen habe. Bei der anderen scheint die Karte defekt zu sein. 6 Bilder schreibt sie und dann ist Feierabend. Bleibt nur noch die Spiegelreflex. Wie schön, daß wir alle 3 Kameras mitgenommen haben!
2 Minuten vor 6 sind wir an der Touristinfo. Die scheint schon um 5 zugemacht zu haben. Na ja, macht nix, bisher haben wir immer so etwas gefunden. Wir fahren durch den Ort und entscheiden uns im allerletzten Haus zu fragen, das sieht so nett aus. Wir fahren die ewig lange geschotterte Auffahrt hoch, drehen auf dem gekieselten Hof und ich nehme zur Abwechslung mit dem rechten Koffer was mit. Diesmal ist es der Gartenzaun. (Ist gar nichts zu sehen!) Eine ältere Dame winkt mich rein. Als ich meinen Teerstiefel ausziehen will, schubst sie mich: ich soll das anbehalten! Kann ihr nicht begreiflich machen, daß ich den ganzen Backs in ihre Wohnung trete. (Was heißt eigentlich Teer auf englisch?). Wir werden uns schnell einig. Das Zimmer ist süß und die Frau nett. Ob wir erst jetzt einen Tea wollen oder erst essen gehen? Ok, erst essen. Gut. Wir sollen die Moppetts in die Garage bringen. Weil meine Englischkenntnisse nicht ausreichen um ihr das auszureden versuchen wir meine rückwärts in die Garage zu schieben. Nachdem wir es mit Mühe geschafft haben, nicht beide mit der Maschine zusammen umzukippen, versuche ich Mrs. Campbell zu überreden, die Moppetts draußen lassen zu dürfen. Als wir mit Gepäck reinkommen, die Kräder stehen außerhalb vom Hof, sagt sie, sie hat den Tea schon fertig. Mit Cakes and Biscuits. Lecker und genau das Richtige bei der Kälte und dem Sturm.
Nach der heißen Dusche gehen wir in den Ort. Die 12 Plätze im einzigen Hotel im Ort sind ausgebucht, es ist Freitag. Versuchen wir es im Restaurant. Dort bekommen wir noch was, aber es ist bald Feierabend. Den Pub schenken wir uns heute. Wir gehen lieber noch an den Strand und dann zu Bett. Es weht so heftig, daß ich fast Ohrenschmerzen habe. Wieder daheim bin ich am Zähneputzen, als Gunni im Zimmer lacht und Selbstgespräche führt. Als ich zurück komme sagt er nur: Du wirst es nicht glauben, sie hat uns ne Wärmflasche ins Bett gelegt! Wir sind hier echt gut aufgehoben. Eine Wärmflasche, im Juli!
  
... gestern morgen ...