Dienstag, 15. Juli 2003
Strecke: Dunbar – Lamberton – Berwick–upon–Tweed – Cornhill – Kelso – Jedburgh – Saughtree – Kielder – Bellingham – Hadrians Wall – Newcastle upon Tyne
Tageskm: 267,9 Gesamt Reisekm: 2.797,6 Fahrtzeit: 4:15
Übernachtung: Fähre "Prince of Scandinavia", Kabine 6509
Breakfast with Maggie and Toni. Splendid! Gestern sollten wir noch auf der Ankreuzliste vermerken, was wir denn gern morgens essen würden und wir genießen die Cornflakes mit frischen Erdbeerscheiben, Bananen und Melonen. Eine große Käseauswahl wird uns serviert, außerdem die "oatcakes", die wir gern mal probieren wollten. (Ach, das sind die, die wir an die Möwen verfüttert haben...). Toni stellt uns die anderen Gäste vor: 2 Schweden und 2 Norweger. Während des Frühstücks unterhalten wir uns mit den Schweden in englisch und als die gegangen sind mit der Norwegerin, die sehr, sehr gut deutsch spricht. Sie sind gerade angekommen, für uns endet dieser Tag schon wieder auf der Fähre. Nach dem wir Toni und Maggie gesagt haben, daß wir wieder vorbeikommen, wenn wir wieder in der Gegend sind und auch allen Bekannten die nach Schottland fahren die Empfehlung mitgeben werden, packen wir auf und fahren an der Küste entlang bis über die englische Grenze. Es ist der dritte Tag in Folge ohne Regen. Leider sind auch die Wolken weg, die diese unbeschreibliche Stimmung erzeugt haben. Außerdem ist es durch den wolkenlosen Himmel ganz schön heiß! Kurz hinter Berwick–upon–Tweed fahren wir nach Osten Richtung Jedburgh. Das hat uns auf dem Hinweg super gefallen, außerdem haben wir keine Eile, denn die vor uns liegende Strecke ist lächerlich für die zur Verfügung stehende Zeit. Durch diesen Umweg überqueren wir die schottische Grenze auch noch weitere 2 Male. Hinter Jedburgh schlagen wir uns wieder in die Berge und genießen die wohl letzten Single Track Roads. Eine am Wegesrand liegende Minitanke lasse ich leichtfertig unbeachtet und habe 20 km weiter die Rechnung: Umschalten auf Reserve und keine Sicherheit, daß wir in dieser Einsamkeit eine weitere Tankmöglichkeit finden. Mein GPS-Gerät meint, dass nach 30 km in Bellingham Autotreibstoff zu haben ist und hat recht. Wir vertanken die letzten 18 £ 14 Pence und jetzt geht es ohne englisches Geld zur Hadrians Wall. Da kostet es aber leider Eintritt, so daß wir halt nur da waren, ohne die Wall gesehen zu haben...
Weil es aber auch schon fast drei ist, bitte ich meinen Navigator um die Strecke zur Fähre und er meint wir sind halb vier da. Um 16:00 Uhr hatten wir eh geplant spätestens dort anzukommen und mit einigen Fehldeutungen des Navigationsgerätes und den Verfransern in Newcastle, kommen wir kurz vor Vier in Tynemouth an. Die Frage nach den Fährtickets trifft mich völlig unvorbereitet. So weit weg und in Urlaub war ich! Oh nee nä, boah, wo sind die denn jetzt!?!? Es fällt mir nach kurzer Zeit ohne Sucherei wieder ein und nach nur kurzer Wartezeit und Braten in der Sonne dürfen die wenigen Mopetts an Bord.
Der englische Motorradfahrer, der während der kurzen Wartezeit vor mir stand, ist mir durch seine Unsicherheit aufgefallen. Er traut sich nicht, seinen linken Fuß anzuheben um den Seitenständer auszuklappen, denn in der linken Hand hat er den Helm, den er absolut übervorsichtig schließlich über den linken Spiegel stülpt. Auf der Fähre parkt er sein Moppett auf dem Seitenständer links neben mir und beginnt, nach längerer Beobachtung meiner Tätigkeiten, das Motorrad links zuerst festzubinden. Ein anderer Brite hilft ihm festbinden nachdem ich ihm schon den Tipp gab, mit der linken Seite zu beginnen.
Wir gehen in die Kabine, duschen und genießen die Sonne an Deck bei einem Halfpint Lager. Shoppen waren wir schon. Nach dem Ablegen und der Hafenausfahrt essen wir im Restaurant. Wir haben einen prima Fensterplatz, nur daß das Land bereits nicht mehr zu sehen ist. Die Klospülung in unserer Kabine funzt nicht. An der Information wird uns der Klempner zugesagt, der aber gerade busy ist. Also nehmen wir noch ein letztes Halfpint in der Bar. Wieder in der Kabine ist das Klo in Ordnung. Später stellen wir aber fest, daß es wieder nicht geht! Nach einer ca. 2 minütigen Diskussion was wir jetzt machen spült das Klo ohne daß einer von uns in der Nähe ist: Spätzündung! War gar nicht kaputt!
  
... gestern morgen ...