Victoria Lodge
Freitag, 8. Juni 2012
Strecke: Dumfries - Gretna Green - Warrington
Tageskm: 261 Gesamt Reisekm: 2.481
Übernachtung: Victoria Lodge, Warrington
Wir verlassen Schottland. Bei Gretna Green, welches wir nicht groß beachten ist Schluss. Zügig Richtung Cornwall, so der Plan. Durch Liverpool und Manchester möglichst per Autobahn durch. Doch es ist Freitag und wir kommen total in den Berufsverkehr. Das Schlaueste wäre wohl gewesen, einfach eine Unterkunft zu suchen und die Kilometer am Wochenende abzureißen. Im Berufsverkehr schafft das nix weg. Aber so schlau sind wir nicht. Statt dessen fahren wir duch den zähen Berufsverkehr. Mal auf der Autobahn, mal zwischendurch. Dazu gibt es Regen. Endlich, endlich beschließen wir ein Hotel zu suchen, aber wenn man eh nicht voran kommt ist das Mist. Vom Regen reden wir ja schon mal gar nicht.
Wir fahren ab, der Garmin kennt da ein Hotel. Nicht zu finden. Und denn noch falsch abbiegen. Und wieder rein in die Kolonne. Mehrfach sehen wir Pubs mit Guesthouse. Aber wenn wir denn fragen haben die keine Betten. Steht nur dran...
Bei der dritten oder vierten dieser Frageaktionen in Gasthäusern, die keine sind, fragt mich der (vermeintlich) Besoffene am Tresen ob wir ein Hotel suchen. Hej, die hinter dem Tresen hat mich doch auch verstanden. So schlecht ist mein Englisch denn auch nicht. Ein kurzes patziges "Ja". Ob wir aus Schweden sind. Ein kurzes Nein. Mit Betrunkenen red ich generell nicht so gern. Schon gar nicht, wenn ich nüchtern bin. Und nass und angenervt.
Er lässt nicht locker. Er wüsste da was in der Nähe, ein kleines Hotel. Nix dolles.
Inzwischen kommt einer von seinen Saufkumpanen wieder rein, nachdem er draußen unsere Moppets angeguckt hat. "Hej, Wolfgang, weißt du wo die herkommen?" "Nein?" "Aus Deutschland." Sofort wechselt Wolfgang ins Bayrische . Naja, das für Hochdeutsche. Er beschreibt mir noch mal das Hotel, ihm fällt nicht ein, wie es heißt. Die Saufkumpanen helfen. Auf seinem Smartphone zeigt er mir die Webseite, die Anschrift und ruft mal eben dort an und gibt mir das Telefon. Ja, sie haben was frei. Wir können kommen, wenn wir kein warmes gekochtes Frühstück haben wollen. Der Koch hat frei. Kaffee kocht sie uns aber...
Klasse, gekauft, danke Wolfgang. Und schüß!
Wir finden es dank Navi sofort, Wolfgangs Beschreibung hätte mir NICHT gereicht.
Auf dem Hof rangieren wir ein, ich ganz dicht an die Mauer. Da liegen Unmengen an nassem Laub, ich rutsche aus und meinAffe knallt gegen die Wand. Wieder mal ein Spiegel ab. Der Französische aus 2010 von der Varadero in Bastia.
Als wir die nassen Klamotten an die Duschvorhangstange hängen, kommt die runter. Die Zimmer sind entsetzlich klein. Zu klein wenn man so viele nasse Sachen hat, die man nicht einfach auf einen Haufen schmeißen kann.
Wir sagen der Wirtin Bescheid, sie will mal gucken. Wir gehen derweil Essen fassen. Wir haben fast freie Wahl: Italiener, Spanier, Thailänder, Inder, Grieche, ..., hier gibt es alles.
Als wir wieder kommen, liegt ein Zettel auf dem Bett: Wir sollen in Zimmer 2 die Shower benutzen. Der Schlüsel liegt daneben.
  
... gestern morgen ...