Strand Belgien Weld Arms Durdle Door Weymouth Harbor Bridge Subtropical Gardens St Catherine's Chapel Lyme Cobb Stufen, von denen Louisa sprang Clovelly Clovelly Scones Schlitten Hartland Point Hartland Point Hartland Point Murphy rennt Boscastle Port Isaac Port Isaac Port Isaac Frühstück Campinng inmitten von Grün Lands End Lands End Steinkreis Ship Inn Mevagissey Mevagissey Beer Beer Beer Burton Burton
Eigentlich wollte ich hier gar nichts zu unserer Reise mit dem Wohnmobil schreiben, aber ich befürchte, dann vergesse ich alles. Also werde ich doch einige Punkte notieren.
Damit wir endlich auch mal mit unserem Hund in Urlaub fahren, haben wir frühzeitig ein Wohnmobil der Kompaktklasse bei Togo reserviert. Letztes Jahr im November hatten wir bereits den Hund auf Wohnmobil Tauglichkeit untersucht und für ok befunden.
Das Ziel ließen wir bis zuletzt offen: Atlantikküste Frankreichs? Südengland. Oder wenn in dieser Ecke Europas das Wetter schlecht ist, vielleicht Bulgarien. Auch Kroatien, das uns im Juni wieder begeisterte war im Lostopf und meine Norwegen-Sehnsucht war mit dem kurzen August-Trip längst nicht gestillt – eher wieder gewachsen.
Drei Tage vor Abfahrt haben wir uns fast ganz entschieden. Reiseführer kaufen wir unterwegs. Gunni sucht am Vorabend die Karten zusammen: Nord- und Westfrankreich, England und Deutschland. Holland und Belgien muß so gehen.
Mittwoch holen wir das WoMo ab und anschließend feiern wir noch den Polterabend von Maren und Ingmar mit.
Donnerstag, 29. August 2013:
Morgens geht es zum Tierarzt. Murphy muß Bandwurmtabletten unter ärztlicher Aufsicht schlucken. Wir erhalten das Testat im Impfpass: 29. August 2013 um 11:00 Uhr. Das Womo ist gepackt, gegen Mittag kommen wir endlich los. Man wundert sich, wie lange das dauert, wo es doch eigentlich bereits voll ausgestattet ist.
Es geht gleich auf die Bremer Autobahn, die wie immer voller LKWs ist, aber keine Staus! In Delmenhorst kaufen wir die noch fehlenden Sachen im Supermarkt ein, zuhause hatten wir beide keine Lust mehr noch zu Niko zu fahren.
Irgendwann schnallen wir dann auch, dass wir es heute nicht mehr bis zur Kanalküste schaffen und suchen uns etwas in der Nähe. Unsere Wahl fällt auf Camping Lauwersoog. Eine GUTE Wahl. Der Campingplatz ist 1a, sehr sauber und bietet alles was das Herz begehrt und viel mehr als wir brauchen. Richtig klasse ist das zugehörige Restaurant, in dem wir landen, weil alles andere bereits zu macht. Nicht gerade alltäglich und super lecker! Einzig unsere Saftschorle haben wir uns ganz anders vorgestellt. Das ist eher so ein Schiwasser.
Freitag, 30. August 2013:
Nach zwei ausgiebigen Spaziergängen fahren wir weiter, aber kommen auch heute nicht einmal bis nach Belgien. Ganz im Süden Hollands finden wir noch einmal einen tollen Campingplatz: Camping Scheldeoord . Wieder sauber und mit prima Ausstattung. Das Restaurant am Wassser hat heute wegen einer Hochzeit geschlossen. Das Campingplatz Restaurant enttäuscht auf ganzer Linie. Das Essen hat nicht einmal Imbiss Qualität.
Sonnabend, 31. August 2013:
Bevor wir wirklich weiter fahren können, brauchen wir dringend eine Tanke. Wie auch in Norwegen, geht Tanken hier nur mit Kreditkarte und PIN. Bar geht gar nicht, die Tankstelle ist nicht besetzt und unsere ec Karten sind vorsichtshalber wieder auf Limit 0 gedreht.
Beim entlang fahren an der belgischen Küste, sehen wir noch viele Bunker aus dem zweiten Weltkrieg in den Dünen. Sie sind Teil eines Museums, aber dort haben wir mit Hund leider keinen Zugang. Also essen wir im Restaurant dort nur ein paar belgische Waffeln und fahren dann weiter. Kurz vor Frankreich finden wir einen Campingplatz, der ganz prima in den Dünen gelegen ist. Camping Zeepark bei De Panne Und super günstig: Nur 15 Euro, Wlan ist bereits mit im Preis enthalten!
Am Strand dürfen wir Murphy nicht frei laufen lassen, nach kurzer Zeit bittet uns einer vom Rettungsdienst ihn anzuleinen. Im nahe gelegenen Ort gibt es einen netten kleinen Italiener. Leider haben wir nichts gefunden, wo man windgeschützt draussen essen kann. Hier am Meer weht ein frischer Wind. Murphy ist inzwischen so knille, dass er unter unserem Tisch auf dem Rücken liegt und pennt.
Als wir zurück kommen, ist der Duschbereich schon geschlossen. Leider auch das Herrenklo. Alles geht über die paar Damentoiletten. Es gibt dort nur einen großen Gemeinschaftswaschraum, keine Kabinen. Klopapier gibt es auch nicht. Ok, daher der Preis. Das Wlan funzt auch nicht richtig. Die Leitung scheint verstopft. Aber an der Rezeption findet sich niemand, der den Router mal Kiel holt. So können wir leider keine Fähre buchen. Das ist doof, denn irgendwann läuft die Bandwurm Immunisierung aus. Wir wissen aber nicht, ob nach 3 oder 5 Tagen. Im Internet können wir ohne Wlan nicht nachsehen und der Tierarzt wird Sonnabend/Sonntag wohl auch nicht gern rausgeklingelt.
Sonntag, 1. September 2013:
Wir fahren nach Calais, der Campingplatz war so blöd, wir wollen nicht bleiben. Wir kommen mit und können auch bald auffahren. Schnell gehen wir mit dem Hund nach oben, um uns einen schönen Platz an Deck zu suchen. Was wir nicht wußten: Hunde müssen im Auto bleiben. Natürlich werden wir bald darauf aufmerksam gemacht und bringen Murphy runter ins Wohnmobil und legen uns einfach im WoMo aufs Bett. Unglaublich, wie viele Leute eine Alarmanlage haben und sie nicht abschalten!
Eigentlich wollten wir gleich im Hafen noch beim Klo halten, sind dann aber plötzlich schon unterwegs. Als wir endlich eine Toilette für mich finden, soll man da 50 Pence reinwerfen. Mist! Wir haben noch gar kein englisches Geld. Also erst einmal einen ATM finden, nur haben wir dann ja auch erst mal nur Scheine.
Im nächsten Ort haben wir alles zusammen: Einen Superstore mit Cash Machine, saubere umsonst Toiletten und eine Einkaufsmöglichkeit. Es fehlen Milch, Brot, Käse, Kakao und O-Saft, sowie ein günstiger Geldbeutel für die Euros, damit die neue Währung Platz hat. Unser Reiseportmonee haben wir leider auch vergessen.
Mal wieder sind wir schlecht vorbereitet und haben keinen Reiseführer mit. Glücklicherweise haben wir wenigstens die Europa-Karte dabei und haben so nahezu durchgehend Internet. Als erstes kaufen wir das eBook von Lonely Planet "Cornwall, Devon & Südwestengland". Irgendwie liegen mir richtige Bücher zwar mehr, aber ausprobieren wollte ich das schon immer mal.
Auf englischen Campingplätzen gibt es sehr viel große, stationäre Wohnwagen. Bei uns eher Mobilheim genannt. Als Dauercamper kann man sein eigenes aufstellen, oder eines mieten oder kaufen. Sie können aber auch für Kurzaufenthalte gemietet werden, ähnlich den norwegischen Hytter. Und es gibt auch Campingplätze mit ausschließlich diesen Mobilheimen. Und sogenannte Ausstellungen. Der Unterschied hat sich uns, zumindest am Anfang so gar nicht erschlossen und so fahren wir 5 falsche Plätze an und hören immer "Nächste Einfahrt". Als wir endlich einen richtigen Campingplatz erreichen, hat der dann leider keinen Strom und die Rezeption ist auch nicht mehr besetzt. Wir entscheiden uns, noch weiter zu fahren. Einen miesen Platz hatten wir gestern erst! Schließlich werden wir kurz vor Hastings fündig: Hastings Touring Park
Montag, 2. September 2013:
Schon am nächsten Tag geht es Richtung Jurassic Coast. Wobei wir praktisch den ganzen Tag brauchen, um die großen Städte Portsmouth, Southampton und Bournemouth zu umfahren. Gegen Abend finden wir den Holiday Park Durdle Door. Die Lage ist prima, nur zu Essen gibt es hier nichts. Dazu müssen wir noch einmal zurück Richtung Lulworth Castle fahren. Im Biergarten vom Weld Arms bekommen wir noch lecker was zu Essen. Zurück auf dem Camping Platz gehen wir noch runter zum Durdle Door. Der Weg hinab ist unheimlich steil. Der Aufstieg erscheint noch steiler und kein Ende zu nehmen. Mit uns zusammen gehen 2 Taucher in voller Montur bergan und ein Mann trägt seinen Hund, der schätzungsweise nicht unter 30 kg wiegt. Auch ohne zusätzliche Last finde ich es bereits anstrengend genug. Heute Abend wird geduscht!
Dienstag, 3. September 2013:
Nun lassen wir es langsamer angehen. In Weymouth laufen wir eine Weile am Hafen und der Strandpromenade entlang. Ein Eis später versuchen wir dem Schwanenpark von Abbotsbury einen Besuch abzustatten, doch Hunde sind hier nicht zugelassen. Schade. Hier sind bis zu 600 Höckerschwäne aus nächster Nähe zu sehen. Sie kommen in diese Frischwasserbucht zum Brüten.
Uns zieht es weiter zu den subtropischen Gärten. Hier dürfen wir auch mit Hund spazierengehen.
Anschließend wollen wir auf den Spuren von Jane Austen wandeln. Mich zieht zum Cobb in Lyme, wo Louisa Musgrove in "Persuasion" durch ihren waghalsigen Sprung von den Stufen fast ihr Leben verloren hätte.
Den Besuch Lymes beenden wir mit Scones und Softeis. Jetzt müssen wir langsam sehen, dass wir einen Übernachtungsplatz finden. Leider gibt es nichts direkt am Wasser. Aber ganz in der Nähe liegt ein Fünf-Sterne Holiday Park, der mehrfach ausgezeichnet wurde: Oakdown Touring Park. In Lyme hatten wir wieder einen anstrengenden Aufstieg in der prallen Sonne. Die wirklich ausgezeichneten Amenities des Platzes kommen sehr gelegen für das zusätzliche abendliche Duschbad. Allerdings ist das Restaurant hier auch nicht nach unserer Mütze. Wir fahren noch in das abendliche Sidmouth und suchen uns dort ein Restaurant.
Mittwoch, 4. September 2013:
Das Wetter soll bald schlechter werden, zumindest die Temperaturen sollen stark fallen. Wir entscheiden uns, zur Atlantikküste zu wechseln. Unser erstes Ziel ist der private Ort Clovelly. Er ist so steil, dass dort keine Autos fahren können. Transporte werden mit Schlitten vorgenommen. Der ganze Ort scheint von Kopfsteinpflaster überzogen zu sein und ist wunderschön. Wir gehen ganz hinunter bis zum Wasser. Von hier fahren auch, über eine parallele Straße, Landrover. Für Leute, die den Aufstieg nicht schaffen, sicherlich eine klasse Alternative. Oder halt um das Gepäck zum unten angesiedelten Red Lion Hotel zu befördern. Der Aufstieg ist super beschwerlich. Auf halbem Weg gibt es zur Stärkung Scones, clotted Cream und Jam. Von den angelockten Wespen ist Gunni wenig begeistert und möchte bald gehen. Drei gekaufte Ansichtskarten sind mit Freistempler frankiert, daher muss ich sie in einen der zwei Briefkästen in Clovelly einwerfen. Wir bauen die Campingmöbel neben dem Auto auf dem Parkplatz auf, ich schreibe Karten und wir essen von der Wassermelone, die wir noch von zuhause mitbrachten.
Nächstes Ziel ist Hartland Point. Die Atlantik Küste gefällt uns sehr gut. Die Jurassic Coast war schon toll, hier ist es noch schroffer. Einfach atembraubend schön.
Weiter geht es Richtung Bude, Zeit etwas für die Nacht zu suchen. Fündig werden wir bei Upper Lynstone. Von hier aus können wir endlich mal zu Fuß den Ort erreichen und uns ein Lokal suchen. Im Pub gibt es lecker Essen und wir können noch draussen in der Sonne sitzen. Wieder zurück im WoMo beschließen wir, dass heute Waschtag ist. Die Laundry wird hier abends nicht abgeschlossen und so stört es nicht, dass der Tümmler erst halb elf fertig ist. Schön, nun haben wir wieder alles sauber im Wäscheschrank. Beim Einschlafen begleitet uns das Geräusch der Brandung.
Donnerstag, 5. September 2013:
Jawoll, heute ist es kälter. Genau wie angesagt. Und sehr bedeckt. Aber immerhin trocken! Vor dem Start machen wir noch einen spaziergang zur Steilküste. Murphy, endlich mal wieder ohne Leine, flitzt kreuz und quer im Affenzahn über die Wiese. Als er der Steilküste zu nahe kommt, leinen wir ihn vorsichtshalber an. Wenn er Schwalben jagt, achtet er nicht auf den Untergrund.
Wieder stehen einige kleine Küstenorte auf dem Programm. Boscastle, sehr idyllisch zwischen den Bergen an einem Fluss gelegen. Die Lage wurde dem Ort 2004 nach heftigem Regen zum Verhängnis, es gab eine mächtige Überschwemmung. Heute sieht alles sehr nett, sauber und aufgeräumt aus. Gerne hätte ich Fotos von damals gesehen. Gunni schicke ich in den Lederladen in Parkplatznähe. Sein Portmonee ist sowas von kaputt... Dauert auch nicht lange und er kommt mit einem Neuen wieder raus. Jetzt nimmt er den Hund und ich will nach einer neuen Bauchtasche gucken. Die sind wunderschön und auch nicht teuer, aber NOCH besser gefallen mir die Umhängetaschen. Ich nehme zwei mit raus, weil ich mich nicht entscheiden kann, aber Gunni ist da auch keine Hilfe, also kaufe ich beide und in der Pottery erstehe ich noch eine schöne Müslischale. Das war ja ein teurer Besuch hier!
Tintagel lassen wir aus, mit König Arthur haben wir nichts am Hut.
Cream Tea gibt es heute in Port Isaac. Im Garten des Cafes haben wir wieder reichlich Wespenbesuch.
Als wir wieder am Auto sind, haben wir einen Strafzettel an der Scheibe, obwohl wir ordnungsgemäß ein 90 Minuten Ticket gezogen haben. Wir haben nicht vollständig in der Parkbucht gestanden! Die spinnen, die Briten. Wie denn bei der Parkbucht-Größe? Dafür haben wir extra eine ausgesucht, wo wir niemanden behindern.
Übernachten wollen wir in St. Ives. Der erste anvisierte Campingplatz hat Hundeverbot, der nächste ist voll, wird uns gesagt. Sie schicken uns weiter zum Trevalgan Touring Park. Dort angekommen ist die Rezeption nicht besetzt. Wir rufen die angegebene Telefon Nummer an und bitten um Rückruf. Zwischenzeitlich wollen wir alles zu Fuß erkunden, aber als wir gerade das Auto verlassen, steht der Rezeptionist bereits vor uns.
Er empfielt uns einen Dog friendly Pub und wir fahren zunächst dorthin. Heute ist es zu kalt um draußen zu sitzen und bisher haben wir nie Hunde im Restaurant erlebt. Im empfohlenen Pub ist es kein Problem. Wieder haben wir super leckeres Essen, das schlechte englische Essen ist uns bisher nicht begegnet, ganz im Gegenteil!
Verschiedene Vorräte sind alle und unser Campingplatz in der Einsamkeit hat gar nichts. Die Bedienung im Pub erklärt uns den Weg zum nächstgelegenen Tesco und wir gehen noch Vorräte einkaufen. Kurz vor dem Campingplatz wollen wir noch parken und spazieren gehen, aber die Strassen sind sowas von eng und nachdem wir uns beim Drehen fast noch fest fahren kehren wir lieber um und gehen am Platz noch mit Murphy. Es ist auch schon sehr dunkel, es reicht.
Freitag, 6. September 2013:
Bereits vormittags sind wir in Lands End. Das passt gut, denn Urlaubsmäßig haben wir Halbzeit. Leider ist es wieder kalt, diesig und windig. Als wir zum Auto zurück gehen, nieselt es sogar ein ganz klein wenig. Stört nicht richtig, aber vor zwei Tagen war das Wetter noch viel angenehmer. Es geht nun wieder die Kanalküste entlang. Bei dem Wetter essen wir die Scones sogar drinnen. Zum draußen sitzen ist es einfach zu ungemütlich. Abends fahren wir dann einige kleinere Orte an, bei denen Campingplätze sein sollen. Dabei geraten wir auf eine Straße die "unsuitable for caravans" ist. Eigentlich haben wir ja keinen Caravan sondern ein recht kleines und kompaktes Motorhome, aber das war schon richtig mies. Drehen nicht möglich, die Spiegel links und rechts in den Hecken und die Kurven bei dem langen Radstand einfach schrecklich. Glücklicherweise müssen wir nur selten zurück setzen, wegen Gegenverkehr. Und immer dann gibt es auch gerade einen passing place, aber es ist uns eine Lehre! Endlich erreichen wir den anvisierten Campingplatz am Meer. Dummerweise wieder Hundeverbot. Uns wird gleich eine Alternative genannt, die nicht weit entfernt ist und wirklich gut: Heligan Woods. Wir haben einen super ebenen Stellplatz, ganz nah den Facilities. Auch heute ist es wieder ungemütlich und wir fragen gleich nach einem Dog friendly Restaurant. Uns wird das Ship Inn in Mevagissey genannt. Der Ort ist toll, haben wir hier gar nicht erwartet, ist eine echte Überraschung und der Pub ist ne Wucht. Urgemütlich und ziemlich voll, wie die alten Pubs oft sind. Wir kriegen gerade noch einen Tisch. Murphy liegt mal wieder mitten im Weg und findet viele Freunde. Wie meistens, wird er dauernd gestreichelt. Die Engländer fassen ihn zu gerne an. Ohne Übertreibung treffen wir täglich ca. 20 Leute, die ihn einfach streicheln, fragen welche Rasse, Bemerkungen über sein Fell oder seine Augen machen. Zuerst dachten wir, es wäre hier Sitte, bei Begegnungen den anderen Hund zu streicheln, merken aber schnell, dass das nur bei unserem Murphy passiert.
Schön dass wir so nah bei den Waschräumen sind, nachts hören wir den Regen auf das WoMo prasseln, aber erfreulicherweise nur kurz.
Sonnabend, 7. September 2013:
Morgens ist immer noch nicht so dolle. Wir frühstücken das erste Mal nicht vor der Tür!
Weiter geht es entlang der schönen Küste Cornwalls. Mal mehr mal weniger weit entfernt vom Wasser. Überall begleiten uns die sanften grünen Hügel, die hohen Hecken, und das Meer mit seiner meist steilen Küste. Leider war es noch nie klar, stets liegt, zumindest weiter draußen auf dem Meer Dunst. Immer noch begeistern uns die typischen kleinen englischen Häuser, meist aus Naturstein und oft mit acht aus dem Schornstein ragenden Zügen. Die gedrungenen Kirchen, meistens weniger hoch als in Deutschland. Das Grün der Natur ist richtig schön satt, es macht einfach Spaß hier durch die engen Straßen zu kurven und zu schauen und zu staunen. Wunderschön auch die Pflanzen, die wir eigentlich Neuseeland zugeordnet hatten: Flax und Fackellilien. Sogar die Hortensien blühen noch in sämtlichen Farben am Strassenrand.
Erstmals gibt es heute keine Scones: In der Auslage sehen wir Tiramisu Torte und Carrot Cake und bestellen dazu heiße Schokolade mit Marshmallows bzw. Kaffee.
Der heute anvisierte Platz liegt in einer so grottigen Gegend, dass wir lieber noch weiter suchen und auch wenig später einen schönen Platz bei Cockwood finden. Cofton Country Holiday: Wir stehen toll an einem Abhang. Murphy genießt die Aussicht am Meisten. Außerdem gibt es auch hier wieder Plüschkugeln zum Jagen: Kaninchen. Er liebt sie. Seit er schon in Holland mit den Heringen rumgeschossen hat, wenn er sie mit seiner Leine entwurzelt hat, binden wir die Leine um die Vorderreifen. Das hält! Der Abendspaziergang führt uns viel weiter, als eigentlich vorgesehen, weil wir immer noch eine Ecke weitergehen, in der Hoffnung, das Meer zu sehen. Entsprechend unansehnlich ist Murphy danach. Ein Dog friendly Pub ist direkt hier an der Anlage und somit fußläufig erreichbar. Das Restaurant nebenan scheint eine geschlossene Gesellschaft zu haben. Viele richtig aufgebrezelte Menschen kommen an, teilweise fahren sie mit dem Taxi vor. Einige, besonders Frauen, sehen richtig albern aus. Mit irgendwelchen Gestellen auf dem Kopf. Wir schütteln innerlich den Kopf. Als wir nach dem Essen im Pub (wieder sehr lecker!!!) noch eine Runde drehen, sind wir völlig baff, das hier ein Bingo Abend stattfindet. Und dafür brezeln die sich so auf?!?!?! Unglaublich. Jetzt schütteln wir nicht nur innerlich den Kopf, wir können es schlicht kaum fassen.
Sonntag, 8. September 2013:
Beim Frühstück ist Gunni wieder sehr unzufrieden, denn heute sind Heerscharen von Wespen unterwegs. Unser letzer Bummeltag an der Kanalküste Devons. Wir sind auf richtig kleinen Strassen unterwegs, haben aber unsere Lektion gelernt. Wenn wir das Gefühl haben, es wird zu eng, setzen wir zurück und drehen an geeigneter Stelle. Den Ort Beer, den wir auf dem Hinweg vergessen haben, versuchen wir auf mehreren Wegen zu erreichen, bis es endlich klappt. Auch hier Scones mit Wespen am Grobkieselstrand. Kurz vorher hat es geregnet, sonst wäre es vermutlich noch schlimmer. Wir landen auf einem tollen Campingplatz am Meer (Freshwater Beach Holiday). Als ich die Beifahrertür zu werfe, fällt der Blinker aus dem Spiegel. Ooops. Ich glaube, wir müssen Tape kaufen. Der Ort ist wieder auf schönen Wegen zu Fuß erreichbar. Wir waren früh dran und checkten vorab mit dem Auto, ob es in dem Ort Pubs gibt und ob Hunde willkommen sind. Als wir dann allerdings ankommen, ist der eine Pub (mein Favorit) bereits voll und außerdem super laut. Wie gehen zum Anchor Inn. In der Bar kriegen wir den letzten Tisch, der nicht gerade sauber ist. (Fängt ja gut an!) Ich entscheide mich heute endlich (!) für Fish and Chips. Gunni bestellt zweimal gekochtes Schwein. Wir sind beide begeistert. Mein Fish entpuppt sich als gebratenes Schollenfilet und die Soße zu Gunnies Schweinebauch ist ein Traum. Das Lager schmeckt, nur das Sorbet ist nicht so mein Fall. Das Klo ist dauerbesetzt. Weil es aber schon fast stockdunkel ist, müssen wir unbedingt los. Den unbeleuchteten Feldweg ganz ohne Tageslicht müssen wir ja nun auch nicht haben.
Montag, 9. September 2013:
Heute können wir wieder draußen frühstücken, allerdings haben wir heute besonders viele Wespen zu Gast. Gunni bewegt sich nicht mehr entspannt. Murphy versucht die Dinger zu fangen, was ihm wohl auch gelingt, denn irgendwann wälzt er sich auf dem Boden, besonders die Schnauze scheuert er und läßt sich an der rechten Schnauzenseite auch nicht mehr anfassen.
Wir spazieren noch am Kieselstarnd entlang, ich nehme ein Marmeladenglas voller kleiner Steine mit. Im Supermarkt kaufen wir Tape, allerdings nur braunes Paketband, aber besser als nichts. Damit ist der Blinker erst einmal fixiert.
An der Tanke finden wir dann auch richtiges Panzertape. Heute haben wir nicht mehr viele Ziele, außer die vielen großen Städte möglichst schnell und ohne Behinderung zu umfahren. Hinter Portsland machen wir die erste Gassi Pause. Dazu fahren wir rüber nach Hayling Island, in der Hoffnung fernab vom Trubel mit Murphy in der Natur gehen zu können. Weil wir auch mal ein Klo brauchen könnten, halten wir zunächst bei einem Farm Cafe. Mit Rücksicht auf Gunni und die vielen Wespen hier, gibt es Sandwich statt Scones, aber Brie mit Preisselbeeren mögen die Biester auch.
Einen sehr schönen Übernachtungsplatz finden wir bei Eastbourne: Bay View Park. Wir schmeißen die zweite und letzte Waschmaschine für den Urlaub an und gehen erstmal mit Murphy ans Wasser. Als dann auch der Tümmler fertig ist, geht es zu den Restaurants, aber hier darf nirgends der Hund rein. Einzig im Pub, aber dort schließt gerade die Küche. Wir entscheiden uns, beim Italiener Take away zu bestellen. Dann versuchen wir über die Straße zurück zum Campingplatz zu kommen, verhaspeln uns aber ein wenig. Doch wir haben ausreichend Zeit eingeplant und sind früh genug mit dem Wagen zurück. Gunni startet vorher noch einen Großeinkauf im Superstore, dann laufe ich zum Restaurant und hole das Essen. Auf dem Platz zurück nehmen wir uns schnell wieder Strom, decken den Tisch und essen. So geht es auch. Die Holländer nebenan kommen mit dem Fahrrad zurück: Sie hatten den Hund ins Auto zurück gebracht, als sie kein Dog friendly Restaurant fanden und waren mit dem Fahrrad wieder zurück an den Hafen gefahren.
Dienstag, 10. September 2013:
Letzter England Tag. Nur Rye, letztesmal wegen Schlechtwetter ausgelassen, wollen wir uns dieses Mal wenigstens ansehen. Wir haben mehr erwartet. Die Scones, es werden vorerst die letzten sein, schmecken aber sehr gut. Kaum Wespen! Eine Fähre, wieder Dfds, habe ich schon gebucht. 14:45 Dover-Calais. In Dover werden wir beim Tanken die restlichen Pfunde los. Angekommen beim Zoll werden wir gleich durchgewunken. Die Frau mag unseren Hund. Er muß kurz aussteigem als sie einen Blick ins WoMo wirft. Beim Check In erfahren wir, dass unsere Fähre sehr stark verspätet abfahren wird. Man hätte aber um 16:00 Uhr noch was frei Richtung Dünkirchen. Ankunft 19:00 Uhr. Na gut, wenn es sein muß.
Beim Warten auf das Verladen suche ich Campingplätze in der Nähe Dünkirchens. Mindestens drei Sterne. Den Favorisierten rufe ich an, ob wir auch nach 20 Uhr kommen können: Ja, die ganze Nacht. Klasse.
Murphy bleibt dieses Mal im Auto. Wir essen oben etwas, Fish and Chips. Letzte Chance für mich, schmeckt furchtbar. Im Shop wollen wir für Anke Whisky kaufen, aber der gewünschte ist nicht da. Geld gespart. Jetzt sehen wir auch, dass wir unsere Scheinwerfer hätten abkleben müssen. Ich hatte mich schon gewundert, aber wir waren ja nicht an Bord, deshalb haben wir nix mitbekommen.
Der Camping Perroquet Bray Dunes, Frankreich enttäuscht uns auf ganzer Linie. Nur ein Notschalter ist geöffnet. Anmeldung, Bezahlung und Rückgabe des einbehaltenen Persos erst morgen. Wlan und Duschtoken gibt es auch erst dann. Wir müssen Duschjetons aus dem Automaten ziehen. Keine Klobrillen, kein Papier. Alles ziemlich alt. Sauber zwar, sieht aber durch das Alter und die fehlenden Klobrillen schäbig und schmuddelig aus. Neee! Muß man nicht haben. Wir laufen noch durch den Ort und ich will noch duschen. Heute morgen ging nicht, war alles besetzt und ich hatte keine Lust zu warten.
Wir machen mit Murphy noch einen Gang durchs Dorf und rufen bei Horst an, der heute Geburtstag hat. Im Ort ist alles dunkel und ausgestorben. In der Grille, kein Licht, aber Musik, zwei Leute tanzen (?). In der Brasserie des Hotels ist alles hell, aber niemand da. Ungemütlich und der Hund darf vermutlich eh nicht rein. Also gehen wir zurück. Es schmuddelt und stürmt. Brrr.
Mittwoch, 11. September 2013:
Wir geben "schnellste Strecke nach Hause" ins Navi ein. Bei der Ausfahrt des Campingplatzes finden wir die günstigste Tanke seit Langem, das schnallen wir aber erst, als wir an der übernächsten Tanke sind und drehen wieder.
Auf der Autobahn geht es gut voran, als wir in Deutschland sind kaufen wir Brot und suchen eine Apotheke. Gunni braucht ABC-Pflaster. Dann fahren wir wieder noch ein wenig und suchen parallel schon mal im Internet nach einem Stellplatz für heute Nacht.
Unsere Wahl fällt auf den Wohnmobilpark Xanten am Niederrhein. Mal kein Campingplatz, dafür sehr viel günstiger, in Stadtnähe, sehr sauber und mit Rennplüschkugeln für Murphy. Wir müssen aber noch eine Weile warten, bis wir in die Stadt gehen können, es schüttet gerade! Zum Marktplatz sind es nur ca. 20 Minuten, wo wir uns ein schönes Restaurant suchen und essen sehr, sehr lecker. Noch eine Runde um den Dom, ein Eis und dann geht es zurüc. Kaum eingestiegen beginnt es wieder zu gießen. Wir können Glück mit dem Wetter haben!!!
Donnerstag, 12. September 2013:
Morgens ist das Wetter wieder besser, trotzdem frühstücken wir zum dritten und letzen Mal drinnen. Wir entsorgen Abwasser, füllen das Frischwasser wieder auf. Heute wollen wir zuhause ankommen und morgen das WoMo zurück geben. Gegen elf sind wir auf der Autobahn und um kurz nach drei zuhause. Gunni kriegt noch seinen Massagetermin und wir tragen schnell alles rein.
Resümee:
Es war klasse. Murphy hat gut mitgemacht und wir waren entspannt. Ein Billigurlaub ist es ganz und gar nicht. Da könnte man teilweise sicher auch ein vier Sterne Hotel nehmen. Das WoMo kostet im Schnitt 100 Euro pro Tag, der Dieselverbrauch liegt bei 10 Liter im Schnitt, also mindestens drei Liter mehr als ein durchschnittlicher Pkw und der Stellplatz mit Strom kostet zwischen 15 und 40 Euro. Im Gegensatz zum Hotel allerdings ohne Frühstück. Dafür kann man Waschmaschine und Trockner benutzen (Gegen Einwurf kleiner Münzen). Trotzdem würden wir es wieder tun. Mit einem nassen, dreckigem Hund nach einem Hotel suchen ist nicht so ganz unsere Welt. Das stelle ich mit stressig vor. Vor dem WoMo zu sitzen und den Abend zu beschließen oder zu frühstücken ist ganz nach Murphys Geschmack, es passt einfach. Gelernt haben wir, dass Wohnmobilstellplätze günstiger sind, als Campingplätze. Dafür ist da dann meistens nicht so viel Luxus dabei, was man aber positiv im Preis merkt. Bis auf Waschmaschine und Trockner nutzen wir den ganzen Belustigungskram eh nicht. Häufig sind die Plätze dafür in oder nah der Stadt, was den Einkauf oder die Verpflegung am Abend erleichtert und Bummeln macht ja auch Spaß!
Links fahren, ist nicht schwer. Kennen wir ja auch bereits mit dem Motorrad und aus Neuseeland und Australien. Neu war es jetzt mit einem im linksgelenkten Fahrzeug, aber das war auch ganz einfach, zumindest wenn man zu zweit ist. Ich habe das Gefühl, dass wir schon tausende von Roundabouts gefahren sind.
Was wir dieses Mal nicht dabei hatten, könnte aber hilfreich sein:
Schirm, Fliegenpatsche, Reiseapotheke mit ABC-Pflaster
Spanngurte , Podest und vielleicht eine Gangway für Murphy
Europaatlas, Campingführer/Stellplatzfinder Europa
Kabeltrommel, Stecker-Adapter für Ausland, Dreiersteckdose