Pause am Strassenrand Wassertaxi Rouf Unsere Gruppe Waschen Kneipe
Donnerstag, 28. November 2013
Strecke: Varkala - Alleppey - Kochi
Tageskm: 190 Gesamt Reisekm: 220
Übernachtung: Gama Heritage Residence, Kochi, Zimmer 308
Frühstück um 7:00, um 8:00 wollen wir los, wir haben 190 km zu fahren. Beim Frühstück geht es ziemlich spartanisch zu. Einen frischen Melonensaft. Kaffeeextrakt (trinkt man hier mit Milch). Für uns holen sie heißes Wasser. Toast, Marmelade und einige frische Früchte. Mango, Banane, Ananas. Die anderen sind enttäuscht, sie sind schon früher angekommen. Da konnten sie Pfannkuchen bestellen und Eier.
Wir kommen tatsächlich kurz nach 8:00 los. Unser Gepäck wurde abgeholt und als Gunni als letztem Mann die Maschine das erste Mal aus geht, steht der Sergeant sofort neben ihm, er fährt jetzt einen schwarzen Bolero, den er sich von einem Freund geliehen hat. Irgendwann biegen wir auf einen Highway ab. Als wir eine kurze Rast machen, sagt Rouf "und jetzt immer nur geradeaus". Geradeaus an einem Kreisel wird manchmal unterschiedlich gedeutet. Die ersten 4 sind weg. Wir fahren einmal rum. Als wir wieder am Ausgangspunkt sind, sehe ich den Sergeant im Auto, nun weiß ich, wo es weiter geht. Plötzlich steht Ralf neben mir. Ralf übernimmt die Führung, aber ich versuche den Spagat bei Gunni zu bleiben und bei Ralf. Das klappt nicht. Wir kommen bei einem Unfall an. Nur Blechschaden, aber unser Spur ist versperrt. Zwei Autos, viele Menschen, Polizei.
Weiter. Ein Polizei–Auto überholt einen Roller, der komische Bewegungen macht. Ich tippe auf irgendwelche manuellen Probleme. Er soll anhalten. Wir müssen auf die Gegespur. Bei dem Gewimmel geht Gunni und mir gleichzeitig das Moppett aus, aber der Sergeant ist sofort zur Stelle.
Im nächsten Ort verliere ich Gunni wieder. Und sehe ihn dann auch ewig nicht mehr. Aber er hat ja den Sergeant.
Ralf hat wohl gewartet. Ich warte mit, bis er aufgeraucht hat. Dann geht es weiter. Ralf ist fix wieder außer Sichtweite. Der Verkehr ist enorm. Als ich gerade beschließe links ran zu fahren und auf Gunni und den Sergeant zu warten, sehe ich Ralf dort schon stehen. Wir stehen eine Weile. Plötzlich kippt mein Moppett vom Ständer. Weil ich sie nicht allein ankicken kann, lasse ich sie im Leerlauf laufen. Und dann jackelt sie sich vom Ständer. Wir heben sie auf. Ralf will den Killschalter ausmachen, aber der fehlt.
Prima. Wir verstehen nicht, dass die anderen nicht mal irgendwann warten. Plötzlich kommen sie, aus der selben Richtung wie wir, danach Gunni, dann der Sergeant. Der Guide hat sich verfahren. Hat ein anderes Geradeaus genommen.

Um 13:00 Uhr wollen wir eine Bootsfahrt auf den Backwaters machen. Beim vermeintlich letzten Stop davor gebe ich mein Motorrad an Rouf. Die Hupe geht heute übrigens auch nicht. Der Tacho ging heute früh noch, jetzt schwankt er meistens zwischen 80 und 120, aber ich glaube schneller als 80 waren wir noch nicht wirklich. Seit einiger Zeit macht sie furchtbare Geräusche, die soll er sich mal anhören. Rouf hat dann aber an einem Bahnübergang wieder mit Thomas getauscht, dessen Moppett sich auch komisch verhält. Bei der Bootstour angekommen, ist Thomas Hose total voll Öl. Mein Motorrad ist inkontinent.
Um 13:00 sind wir NICHT am Boot. Wir verfahren uns. Dann ist die Bahnschranke runter. Der Sergeant fährt jetzt vor, der kennt sich besser aus. Aber die Brücke die er nehmen will, wird gerade abgerissen. Dann fahren wir über eine Minibrücke. Der Sergeant mit seinem Riesengeschütz traut sich erst nicht so recht.
Mit einer halben Stunde Verspätung fahren wir mit unserem Boot ab. Der Sergeant kümmert sich um die Moppetts.
Bei einem Anlegepunkt gibt es was zu trinken und sogar lecker Riverfish. Dauert aber alles ein wenig. In der Zwischenzeit sehen wir uns ein wenig um. Dort, wo ich hintrete, gibt der Boden nach und wird zu einem Loch. Ich bin rechts sofort weg. Natürlich bin ich voller Matsch. Klasse!
Eigentlich müssen wir um halb vier los, um es noch vor Einbruch der Dunkelheit nach Kochi zu schaffen. Aber es wird später. Und Gunni geht die Maschine zwei mal aus. Nach dem zweiten Mal, sehen Gunni und Rouf nicht, dass wir links abbogen. (Der Sergeant führt gerade). Ralf hinterher. Der Sergeant telefoniert mit Rouf. Ich verstehe empty. Ja, Gunni meinte vorhin schon, es fühle sich an, als hätte er keinen Sprit mehr, aber der Sergeant hat ihm eine neue Zündkerze eingebaut.
Der Sergeant schnappt sich mein Motorrad (ohne Helm), in der Bremshand hat er einen Schraubendreher und den Zündkerzenschlüssel.
Ludwig , Thomas und ich warten. Der Schweiß läuft uns den Rücken runter. Es ist gerade Schulschluß. Unmengen von Schulkindern in Schuluniform kommen vorbei. Zu Fuß, per Fahrrad oder zu fünft im Tuktuk. Und alle winken uns, lachen und fragen wie es uns geht und wo wir hin wollen.
Endlich tauschen Gunni, Rouf, Ralf und der Mechaniker wieder auf. Rouf, Ralf und meinem Motorrad wurde jeweils etwas Sprit abgenommen. Es geht weiter. Wir haben Zeitdruck, denn die Dunkelheit sitzt uns im Nacken. Gunni sehe ich nicht mehr, bleibe aber am Rest dran – Gunni hat ja den Sergeant. Rouf führt wieder.
Ralf macht einen Fotostop für uns alle. Meine darf ja nicht ausgehen :–(. Sie ölt aber nicht mehr und das Klappern ist weg. Mit dem Stehenbleiben beim Abbiegen klappt es noch nicht so gut. Rouf ist wohl noch etwas zu jung und unerfahren für seinen Job. Er ist 18 Jahre alt. Den Führerschein gibt es hier auch erst ab 18. Aber ohne Unterricht oder Prüfung. Gruppenfahren hat er nichts so drauf. Guckt zu viel nach vorn und fährt zu schnell. Egal, ab Kochi kriegen wir einen anderen Guide, Roufs Vater Abdul.
Thomas, Ralf und ich fahren am Hotel vorbei, aber Thomas, der weiter vorn auf Ralf wartete, hat die anderen abbiegen sehen und so finden wir sie doch im Hotelpark. Nur ca. 5 Minuten später kommen Gunni und der Sergeant an. Sie waren noch tanken und es mußte noch ein wenig an Gunnis Moppet geschraubt werden.
Wir bringen nur schnell die Sachen hoch. Ist schon ein dummes Gefühl, wenn ein alter Mann zwei schwere Koffer schleppt und er dafür ganze 20 Rupien (ca. 24 Cent) bekommt.
Dann bewegen wir uns Richtung Stadt. Thomas braucht ein ungeduschtes Bier und wie anderen haben nichts dagegen. Das erste Hotel hat kein Bier und schickt uns zu X–L Bar. Die Räume dort sind furchtbar. Fensterlos, kahl, Plastikstühle, verqualmt. Wir entscheiden uns, gleich anschließend essen zu gehen. Duschen muß warten. In einem super Restaurant sind wir heute! Ein Pool ist ans Restaurant angeschlossen. Super flair. Die Servietten werden uns auf den Schoß gelegt und der Reis aufgelöffelt. Als ich nach meinem Wechsel von Cola zu Bier sage, das Glas ist ok, kriegt der Kellner von seinen Kollegen einen Rüffel und ich ein neues, sauberes Glas. Gunni gießt sich einfach auch von unserem (sind ja immer gleich 650 ml) Bier in sein Colaglas ein. Das hat aber wohl keiner gemerkt.
Unten am Hotel setzen wir uns noch auf Vodka und Wasser zusammen. Aber erst ein halbes Stündchen zum Duschen! Thomas hat den Vodka, Ralf hat noch Tonic und Wasser gekauft und jeder bringt seine Gläser aus dem Zimmer mit. Der Sergeant nimmt nicht mehr teil, den scheint eine Erkältung erwischt zu haben. Jetzt tauschen wir erst einmal unsere Handynummern alle aus und speichern sie ein. So ein Chaos wie heute wollen wir nicht noch einmal. Verfahren, der Name des Hotels ist im Koffer im Service Mobil, das Handy schlimmstenfalls auch. Vom Guide hatten wir die Nummer eh nicht, nur die von seinem Vater. Als wir von Mücken zerstochene Beine haben, gehen wir schon mal. Die ausgefallene Nacht haben wir noch nicht aufgeholt. Die Hitze und das ungewohnte Moppett dazu: Wir sind platt.
Adler fertig Riverfish, Ludwig, Gunni Riverfish, Rouf, Thomas Lecker auf Banenblattteler Hotelboote Waschen Schrauberpause
  
... gestern morgen ...