Jim Thompson Museum Seide ein Buddha ein Buddha ein Buddha
Freitag, 28. Oktober 2016
Übernachtung: Ibis Sathorn Hotel, Bangkok, Thailand, Zimmer 503
Als wir vom Frühstück zurück kommen, steht unsere Zimmertür offen. Keiner da. Komisch. Es fehlt aber nichts. Wir wohnen am Ende des Ganges in Indien, hat wohl keiner gemerkt. Gut so.
Um 8 Uhr wollen wir heute starten und das klappt auch ganz gut. Wir haben uns alle "ordentlich" angezogen. Unser Reiseleiter hat uns bereits gestern mehrmals erklärt, dass es unhöflich ist, sich rot, grün oder gelb zu kleiden, weil doch der König Bhumibol gerade gestorben ist. Und wegen der Tempel Besuche muss Rock und Hose mindestens knielang sein. Nackte Schultern geht auch nicht.
Zunächst geht es zum Jim Thompson Museum, das ist gut, das kennen wir noch nicht und das ist ganz nett. Das Haus finde ich nicht so spannend, die zwei Frauen, die zeigen wie die Seide aus den Kokons gewonnen wird, interessieren mich mehr. Sehr, sehr viele Gebäude tragen Trauerschleifen, auch Taxen fahren mit schwarzen Wimpeln. Im Hotel gab es "black Ribbons" zum Anstecken. Die ganze Stadt trauert.
Der Reiseleiter erzählt uns, dass es in Bangkok 11 Mio Einwohner gibt und 1 Mio Motorräder und der größte Abnehmer der Thailändischen Lobster ist die Firma Nordsee :-). Überall regeln Polizisten mit Mundschutz und Gummistiefeln per Trillerpfeife den Verkehr.
Weiter geht es zum Wat Traimit, dem Wohnort des goldenen Buddah, der 5,5 t wiegt. Sein Sockel besteht aus ca. 4% Gold, der Körper soll 40-80% enthalten und das 45 kg schwere Gesicht soll pures Gold sein.
Als wir mit dem Bus weiter wollen, macht Heiner schlapp. Er und seine Frau fahren per Taxi ins Hotel. Der ständige kalt - warm - Wechsel geht gar nicht. Wir machen noch einen Spaziergang durch Chinatown und gehen dann zum Mittagessen zu "Methavalai Sorndaeng". Sehr lecker! Anschließend machen wir weiter Kultur im Wat Pho. Hier gibt es einen einen weiteren, sitzenden Buddah (mit der Asche des Rama I. im Sockel) und wir erreichen den 46 m langen liegenden Buddah, der heute leider nicht singt. Darauf hatte ich mich unheimlich gefreut und mein Diktiergerät bereits klar gemacht. Schade!
Klopause, Wasser verteilen und zum Fluß gehen, es folgt die Klongfahrt. Wir sind ja nicht zum Spaß hier! Gefällt mir sehr gut. Interessant finde ich die Warane, Reiher und Fische. Natur hat mir schon immer mehr bedeutet als Kultur. Wir gehen ein kurzes Stück zufuß. Eine künstlerische Veranstaltung mit Puppenspieler finde ich furchtbar und gehe umgehend weiter. Alle wieder einsteigen, es geht weiter. An der Schleuse zurück auf den Fluß dauert es ewig und so fällt die geplante Verkaufsveranstaltung (Schmuck und Seide) aus. Klasse, darauf hatte ich eh keine Lust. Gunni und Sigrid bestellen frische Mangos, als wir auf den Bus warten, aber es dauert so lange, dass sie die Bestellung canceln, weil wir weiter wollen.
Wir sammeln 15 € für Fahrer und Reiseleiter und stehen ewig im Stau: Freitag-Abend-Rushhour. Endlich im Hotel gehen wir sofort rüber zum Biergarten zum Essen, nur Gunni will sich umziehen, doch auch er schafft es noch vor dem Stark-Regen nachzukommen. Es geht ein richtig heftiges Gewitter nieder.
Herbert und Elke treffen während des Gewitters ein. Ausgerüstet mit Regenjacke und Kapuze und nasser Brille sieht Herbert den unsere Terrasse umgebenden Graben nicht. Julius hebt noch die Hand und schreit "NEIN!", doch Herbert steht bereits bis zur Hüfte zwischen den Fischen. Puh, sind keine Piranhas, man gut! Auch sonst hat er sich nichts getan und so haben wir unseren Spaß.
Nachdem ich meine 2 Espresso aus habe, die ich statt eines doppelten bekommen habe, verabschiede ich mich Richtung Dusche und Massage. Heute gehe ich 3 Massage-Salons weiter, was bedeutet, dass ich es 50 m weiter habe, es ist etwas billiger, dafür mit RICHTIG Füße waschen (nicht nur Waschlappen, wie gestern) und sogar mit Peeling und es massiert mich ein Mann, ein Kambodschaner, wie ich erfahre
Zurück im Biergarten ist niemand mehr zu sehen. Auf meinen Crocs ist es höllisch glatt. Der harte Kern sitzt vor dem Hotel beim Bier. Gunni ist schon auf's Zimmer. Wir überlegen, ob wir noch wieder runter gehen, haben aber beide keine rechte Lust mehr. Als ich gegen 2 Uhr wach bin, hat Gunni noch nicht geschlafen. Er hilft mit Dröhnung nach, da geht es dann.
  
... gestern morgen ...