Mittwoch, 21. Oktober 2015
Strecke: Kreuz und Quer über Phillip Island und zum Essen auf's Festland nach Caldemeade und zurück nach Rhyll
Tageskm: 177 Gesamt Reisekm: 15 (Auto) 527 (Mrd) + 16.788 (Flug)
Übernachtung: Rhyll Haven, Sandbar, Phillip Island, Australien
Position auf Google Maps
Auf dem Programm der WIMA steht für heute der Healesville Sanctuary. Wir entscheiden spontan wieder mit den anderen im Shearing Shed zu frühstücken, auch wenn der Kaffee dort für die Füße ist. Als wir dort nach knapp 10 km (sind es doch) ankommen, ist mein Hintern schon nass. Bereits auf dem Weg dorthin waren wir uns ziemlich einig, dass wir dort nicht hin wollen, wenn es so richtig heftig schifft.
Am Eingang erhalten wir gleich unsere Eintrittskarten für den Zoo. Ach Mensch, wir wissen doch noch gar nicht so recht, was wir wollen...
Während wir frühstücken, wird uns erzählt, dass wir heute in kleineren Gruppen fahren werden, dass es nachher aufklaren wird und dass es heute ca. 250 km sein werden.
Ich gehe zu Kathy und lasse mich instruieren, wo das Abendessen heute statt findet, frage nach dem Ziel morgen und melde uns für den Zoo ab. Wir nehmen unseren Kaffee- bzw. Tee-Becher und erkunden das Gelände vom Shearing Shed mal ganz, bisher kennen wir nur unseren Gemeinschaftsraum, und den einen Schlafsaal, wohin ich Christine die Fahnen gebracht habe. Die anderen machen sich gerade bereit für die Abfahrt. Alle in regenfesten Klamotten. Wir beneiden sie nicht. Als es mir dem Regen wieder mehr wird, gehen wir lieber wieder rein. Sind auch schon fast alle weg.
Wir bringen unsere Becher weg, benutzen noch mal die Klos, ziehen uns wieder an und wollen starten. An der Tür prallen wir zurück. Es gießt. Ok, also warten wir noch was.
Zehn Minuten später geht's dann. Wir wollen uns endlich Phillip Island genauer ansehen. Einmal durch den größten Ort Cowes. Sollte es hier nicht die Pelikane geben? Wir finden keine. Danach Richtung Nobbies. Hier gibt es sehr viele Brutplätze für Möwen und Sozialwohnungen für Blaupinguine. Außerdem ein großes Blow Hole, dafür reicht aber heute weder die Brandung, noch der Wasserstand. Als wir hier lange rumlaufen und fotografieren ist das Wetter richtig gut!
Ein Stück tauschen wir mal die Motorräder. Ich darf mal Gunnis Kleine fahren und er mein Schiff. Wir kommen mit den anderen auch gut klar. Was nun besser ist? Gibt sich nichts.
Danach fahren wir ins Wildlife Center. Es ist immer noch trocken. Mit unseren Eintrittskarten der WIMA werden wir hier nichts, die gelten nur für den Koala-Park. Egal, zahlen wir halt selbst. Wir bereuen es nicht. Es ist ein wunderschöner Zoo mit einheimischen Tieren. Wir sehen Dingos, Wallabies und Kängurus, Emus, Koalas, Tasmanian Devils, sämtliche Kakadu-Sorten und sonstige einheimische Vogelarten, Schlangen, Echsen, Ameisenigel und auch die Pelikane. (4 Stück). Und noch eine ganze Menge mehr, was mir grad nicht mehr einfällt. Ach doch: Wombats sehen wir NICHT. Die schlafen gerade alle. Beim Füttern der Kängurus muß man echt aufpassen: Die Emus mischen sich sofort ein und wenn die in die Hand hacken, ist das anders als die weichen Schnauzen der Kängurus. Besonders anstrengend ist es, wenn man die FutterTÜTEN in der Hand hält. Dann werden die Emus richtig agressiv!
Anschließend haben wir Hunger und fahren nach Cowes. In einem Cafe gibt es lecker Crepes. Meiner heißt Black Forest (Schwarzwald). Ist mit schwarzer Soße und Kakao und Kirschen :-).
Wir entscheiden vor dem Start zum Essen noch mal in unser B&B zu fahren. Ich drücke auf dem Navi die Nach-Hause-Taste und dann wird es dunkel. Mist. Ich versuche eine ganze Menge während der Fahrt. Wir halten an, ich starte neu. Den schlüssel raus, Gedenkminute, wieder rein. Nix. Auf dem Armaturenbrett drücke ich rum und an der Cockpit Einstellung meines Wohnzimmers. Es hilft nix. Plötzlich geht die Scheibe hoch, ganz oben bleibt sie stehen. Der Knopf "nach unten" geht auch nicht mehr. Wir sind etwas angenervt. Ich habe die Idee, in die Werkstatt zu fahren. In Rhyll gibt es eine, haben wir gestern gesehen. Gunni meint, wir sollen lieber beim Verleiher anrufen. Ich überlege das Cockpit auf Werkseinstellungen zurück zu setzen, habe aber Bedenken, dass das Teil dann Japanisch mit mir spricht.
Als ich ein Stück im Stehen fahre (Bumper), sehe ich, dass oben hinter der Scheibe ein Deckel auf ist. Hm. Wir halten wieder an. Etwas dran rumdrücken. Ach, da fährt das Navi raus. Da ich mich damit ja ganz gut auskenne, weiß ich, wie ich es aus der Halterung bekomme, auch ohne, dass ich was erkennen kann. Also rausgebaut, Deckel ab, Akku raus. Gedenkminute. Akku wieder rein. GEHT!!! Alles wieder einbauen. Klasse, wenn die Technik tut!
Jetzt also noch mal kurz zur Unterkunft, die Motorradstiefel ziehen wir draussen aus: Alles voll Wallabie-Sche..se.
Nach kurzer Zeit starten wir Richtung Caldemeade Diary & Cafe, wo es heute Abendessen gibt. Eigentlich wollten wir vorher noch ein wenig fahren, aber erstens ist es schon wieder recht spät und zweitens dachten wir, das wäre dichter dran. Also starten wir gleich durch, sind 50 km, wird Zeit. Tanken müssen wir auf dem Weg auch noch. Als wir das merken, liegen die nächsten Tanken alle rechts. d.h. U-Turn und anschließend erst mal in die falsche Richtung fahren, bis es wieder eine Möglichkeit für einen U-Turn oder einen Kreisverkehr gibt. Als wir das Lokal noch suchen. kommen uns ganz viele orange Motorradfahrer entgegen. Nächster U-Turn ist unserer. Wenn das kein Timing ist!?
Die ersten, mit denen wir sprechen sind Katja und Nina. Nina ist durch bis auf die Wäsche, Katja nur unten rum. Oh je, die beiden tun uns unsagbar leid. Egal. erst mal gehen wir ins Lokal. Das ist zumindest drinnen und es gibt heißen Tee. Nach einem leckeren Essen und viel klönen geht es zurück. Wir wollen möglichst wenig im Dunkeln fahren. Und Sonnenuntergang war grad. Ich leihe Nina meine wärmeren Handschguhe und fahre selbst mit den Enduros, denn ich habe ja Griffheizung. Regenkombis wollen die beiden nicht. Das bringt nix mehr, außer Unbeweglichkeit. Und das sind sie eh schon, weil sie völlig durchgefroren sind. Sie hatten den ganzen Hinweg strömenden Regen. Die ersten 15 Minuten nur leicht, dann heftig. Und auch der Zoobesuch war nur nass. Wie schön, dass wir uns dagegen entschieden haben.
Nach dem Essen erfahren wir noch, dass der Besuch des Wilson Promontory morgen doch nicht 85 km sind, wie heute früh behauptet, sondern 200 km (eine Tour). Dann noch BBQ und anschließend Penguin Parade. Wie soll das alles in einen Tag passen. Ich glaube wir machen morgen auch wieder unser Ding. Stress im Urlaub finde ich doof.
Als wir in unserem B&B eintreffen, ist es stockdunkel. Die letzten Kilometer hatten wir keinen Gegenverkehr, ich hatte die volle Tannenbaumbeleuchtung an, es war taghell auf der Straße.
Als erstes lassen wir die Wanne voll laufen, heizen die Heizdecke und den Gas-Kamin an und freuen uns, dass wir nicht im 22-Betten-Schlafsaal mit 4 Duschen wohnen.
  
... gestern morgen ...