Donnerstag, 22. Oktober 2015
Strecke: Rhyll - Shearing Shed - Wonthaggi - Inverloch - Wonthaggi - San Remo - Rhyll
Tageskm: 169 (Motorrad) Gesamt Reisekm: 15 (Auto) 696 (Mrd) + 16.788 (Flug)
Übernachtung: Rhyll Haven, Sandbar, Phillip Island, Australien
Position auf Google Maps
Zum Frühstücken fahren wir wieder ins Shearing Shed. und sitzen mit den Estland-Frauen und den Holländern zusammen. Die 400 km-Tour fahren wir heute nicht mit, da sind wir uns schon sicher. Wir haben aktuell 13 Grad. Dazu kommt der Fahrtwind. Die Holländer wollen ein andere Tour fahren und fragen uns ob wir mit wollen, aber wir haben uns überlegt die Costal-Route zu fahren und das Kohlebergwerk-Museum in Wonthaggi anzusehen.
Die Costal Route ist große klasse! Endlich können wir auch mal checken, wie warm das Meer ist. Bisher waren wir nie dran. Außer in Rhyll, als wir ein Restaurant suchten, aber da lag vorne an der Wasserkante ein totes Wallabie und da sind wir dann nicht hin.
Manchmal haben wir das Gefühl, dass es leicht nieselt, aber evtl. ist das auch nur die Gischt von der Brandung, die über die Dünen kommt. Als wir auf dem Parkplatz vom Kohlebergwerk stehen, merken wir, dass wir eigentlich beide nicht so recht Lust haben, da rein zu gehen. Eigentlich wollte jeder von uns dem anderen nur den Gefallen tun, mit zu kommen. Ok, das spart uns ein paar $. Unterwegs machen wir noch einige Fotos, Pause mit Kaffee, Smoothie, Bananenbrot und Scones in so einem Gesund Shop, schon sind wir die gesparten $ wieder los. Und damit wir für morgen Sprit haben, tanken wir in San Remo noch mal voll. Eine Frau spricht Gunni an wieso er hier Motorrad fährt von wo nach wo. Merkt dann, dass er kein Einheimischer ist und fragt woher wir kommen (inzwischen bin ich vom Bezahlen zurück). Germany! Sie ist ganz aus dem Häuschen, sie findet Deutschland so schön. War auch schon mal da, aber nie in Hamburg. Sie hat Tränen in den Augen und reicht uns die Hand und will wissen wie wir heißen. Sie ist Edith. Ich sage, so heißt meine Mutter auch. Sie ist irgendwie total hin und weg. Ich glaube sie hätte uns gern mitgenommen.
"Zuhause" nehmen wir noch ein Wannenbad und machen uns langsam fertig. Dann versuche ich ein Taxi zu bestellen. Kurz gesagt: Es klappt nicht. Entweder war mein Australisch zu schlecht oder die Frau hatte einen schlechten Tag: Sie findet die Straße nicht, mein B&B kennt sie nicht, ich bustabiere. Nix, sie versteht nicht, ich versteh nicht. Im Nachhinein habe ich überlegt, ob ich mich verwählt habe? Egal, Jason ist nicht da und so gehen wir nach gegenüber ins Cafe. Ich schildere der Dame mein Dilemma und sie ruft eine Taxe für uns. Nach ca. 10 Minuten an der Straße stehen, kommt es endlich.
Im Shearing Shed beginnt gerade das Abendessen. Um 18:15 Uhr kommen die Busse und bringen uns zur Penguin Parade Alle sehen aus wie das Michelin Männchen, denn es ist kalt und windig. Wir finden einen Platz in der zweiten Reihe und sehen viele Pinguine ankommen. Die sind soooo süß! Fotografieren ist leider streng verboten. Nach einiger Zeit haben wir es da unten satt und gehen nach oben auf die Laufstege, unter denen die Penguins ungestört durchmaschieren können, auf ihrem Weg zu den Wohnungen. Hier oben kann man endlich auch die Laute der Pinguine hören. Unten am Strand waren nur Wellenrauschen, Möwengeschrei und das Gerede der Touristen hinter uns zu hören. Kurzzeitig wird ein Steg für uns gesperrt: Der Zaun an den Seiten gelüftet, weil ein Zwerg da durch muß, er ist auf der falschen Seite hochmaschiert.
Um 21 Uhr sollen die Busse wieder abfahren. Wir haben total die Zeit vergessen, nur noch 4 Minuten. Wir beschleunigen die Schritte, sind aber bei weitem nicht die Letzten. Einige Zeit später startet unser Bus als erster. Wir kommen nur ein Stück weit. Die Ranger halten uns an: Ein Pinguin muss auf die andere Parkplatzseite...
Wieder im Shearing shed trinken wir noch etwas mit den anderen und stehen am Kamin um wieder aufzutauen. Um kurz nach Zehn lassen wir uns ein Taxi bestellen, verabschieden uns bei den einzelnen Tischen kurz und warten draußen. Und warten. Und warten. Die Dame schließt gerade die Bar. Ich schnell hin: "Wir warten immer noch auf's Taxi!" Sie ruft noch mal an und läßt die Priorität hochsetzen und bittet uns drinnen zu warten. Er würde sich dann schon bemerkbar machen.
Wir ziehen uns also aus und warten drinnen am Kamin. Das ist auch viel Schöner. Die Bardame kommt wieder zu uns: Taxifahrer hat angerufen: Er ist alleine und gerade auf weiter Tour. Dauert noch ein halbe Stunde. Auch gut.
Als sie das nächste Mal auf uns zu kommt, sagt sie dass es da ist. Wieder großer Abschied, jetzt aber wirklich!
Wieder "zuhause" im Internet, haben wir Nachricht von Sarah, aus Ernas Haus, bezüglich des Wasserschadens nebenan. Normalerweise rufe ich um Mitternacht ja nirgends mehr an, aber hier paßt es gerade bestens!
  
... gestern morgen ...