Dienstag, 03. November 2015
Strecke: Machansbeach - Cairns - Great Barrier Reef - Vairns - Machans Beach
Tageskm: 26 Gesamt Reisekm: 1.992 (Auto) 840 (Mrd) + 20.691 (Flug)
Übernachtung: Machans Beach B&B - Machans Beach, Cairns, Australien
Position auf Google Maps
Frühes Frühstück ist angesagt, denn zwischen 8:00 Uhr und 8:30 Uhr müssen wir bei Reef Magic sein, dort hat Gabrielle uns heute eingebucht. Wir werden im Great Barrier Reef schnorcheln!
Gunni freut sich schon ungemein, ich bin da eher nicht so euphorisch. Letztes Mal hat mir der dämliche Schnorchel nur Würgeanfälle beschert. Ist einfch nicht meine Welt.
Auf der Straße nach Cairns ist unheimlich viel Verkehr. Wir brauchen mehr als doppelt so lang wie geplant und sind 2 Minuten vor check-in-Ende am Counter. Wir zahlen, kriegen unsere Tickets und gehen zum Liegeplatz 10. Dort nimmt Nina uns in Empfang. Wir müssen unseren Namen auf eine Liste eintragen und eigenhändig unterschreiben, erst dann dürfen wir an Bord des Tragflächenbootes. Reef Magic hat zwei Boote, nur eines wird heute losfahren und ist noch nicht mal voll. Laut eigener Aussage, sind sie die einzigen, die eine eigene Plattform im Riff unterhalten. Die anderen Anbieter teilen sich eine.
Die Fahrt zur Plattform dauert 90 Minuten. Während dieser Zeit kann, wer will, gegen Bezahlung alles mögliche dazu buchen. Z.B. Hubschrauberrundflüge, Massage, Helmtauchen, Tauchplattform für Nichtschwimmer, Tauchkurse, richtiges Tauchen, Tauchen oder Schnorcheln mit Guide...
Uns reicht das Standardprogramm, das einzige was wir zubuchen ist für je 6 $ ein Lycra-Anzug. Dann sind wir gegen Sonne und Quallen geschützt. Alles andere ist im Preis enthalten: Trinkwasser, Frischwasser-Duschen, Flossen, Brille, Schnorchel, Fahrt mit Glasbodenboot und/oder Semi-U-Boot, das Mittagessen und Nachmittagskekse, Badeaufsicht, Fischfütterung, also ein umfangreiches Servicepaket.
Zunächst sind wir ein wenig perplex, in welch kleinem Gebiet wir uns nur aufhalten dürfen, stellen aber schnell fest, dass es bei weitem reicht. Die Fische sind wirklich zum Anfassen nah. Die Pflanzen sowieso. Manchmal mag man gar nicht drüber schwimmen, weil man glaubt, der Platz reicht nicht bis zur Wasseroberfläche, Wahnsinn, was es hier alles zu sehen gibt und wie nah, selbst ganz große Fische oder der mini-kleine Schwertfisch. Leider sehen wir nicht eine einzige Schildkröte. Begesitert bin ich, als ich den 12-Uhr Pieps meiner Uhr sogar unter Wasser höre! Mit dem Schnorchel komme ich super zurecht. Vermutlich passte der letztes Mal einfach nicht.
Mittags ist ab 12:15 Uhr. Um 13:00 Uhr, als die Fischfütterung losgehen soll, sind wir längst wieder im Wasser. Danach reicht es uns dann aber auch. Wir geben unsere Sachen zurück, ich dusche das Salzwasser weg und um 14 Uhr sitzen wir im letzten Semi-U-Boot. Die Sicht ist viel besser als erwartet. Rosy, die auch gut deutsch spricht, erklärt (auf englisch) was es rechts und links zu sehen gibt. Wir sehen Barrakudas und einen Riffhai (harmos!), Greyfish und Snapper, die ich sonst nur von der Speisekarte kenne. die habe Stunde ist rasend schnell um. Beim von Bord gehen frage ich Rosy nach den schwarzen Bumerangs auf dem Meeresboden, die mir schon beim Schnorcheln dauernd ins Auge fielen. Seegurken!
Als es 15 Uhr ist, darf keiner mehr ins Wasser und die letzten werden rausgerufen. Wir haben uns längst umgezogen und suchen uns einen Platz an Bord. Eine indische Familie wird noch gesucht, die nach Wasser-Sperre ihre Rückkehr nicht quittiert hat. Vorher geht's nicht los. Nina kommt triefend nass an Bord: "Das passiert hier öfters mit den Kollegen", erzählt sie. Sie waren aber so nett mir vorher die Sonnenbrille abzunehmen, damit die nicht verloren geht und haben gecheckt, dass ich auch kein Handy in der Tasche habe. Ok, das Wasser hat ca 27 °C, die Luft mehr, ist nicht schlimm, aber in nasser Uniform arbeiten müssen ist doof. "Ach", sagt sie, "wenn ich Glück habe, darf ich als erste Pause machen, dann ziehe ich meine Wechsel-Uniform an." Die Inder haben quittiert und wir müssen alle 10 Minuten auf den Plätzen bleiben, die Zähler gehen durchs Schiff: Zwei Mitarbeiter die nebeneinander und unabhängig voneinander über jedes Deck gehen und mittels Klicker zählen. Sind sie durch werden die Ergebnisse verglichen und dann kommt das nächste Deck. Erst wenn die Zahlen stimmen, legen wir hier ab. So 'ne Klicker habe ich auch. Tolle Idee für die nächste Schireise, dann komm ich vielleicht nicht mehr so schnell durheinander.
Auf dem Schiff, auf der Plattform und im Wasser wurde ein Rollstuhl-Mädel von zwei Frauen betreut, im Wasser auch von einem Crew-Mitglied. Das Mädel konnte nur die Arme bewegen. Die Energie, so einem Mädchen die Unterwasserwelt zu zeigen fand ich irre! Auch haben wir viele Nicht-Schwimmer beim Schnorcheln gesehen. Meisten begleitet vom Partner. Respekt! Dazu gehört viel Mut und noch mehr Vertrauen!
Auf der Rückfahrt sitzen wir neben zwei weitgereisten Berlinern und die 90 Minuten Rückfahrt vergehen wie im Flug. Gerade vom Parkplatz runter, kommen wir in eine Polizeikontrolle. "Your License, please". Mist, haben wir nicht mit. Zu so einer Tour kommt irgendwie immer nur das allernötigste mit. Wir werden belehrt, dass wir die immer mithaben müssen. Gunni darf das erste Mal in seinem Leben pusten, aber wir haben schon zwei Tage nix mehr getrunken. Auf dem Weg zum B&B kaufen wir im Liquor-Shop noch eine Flasche Wein, kurz danach Geschwindigkeitskontrolle auf dem Highway. Jetzt fällt es uns wieder ein: Melbourne Cup. Ein großes Pferderennen. Australien im Ausnahmezustand. Fast alle Frauen tragen Hüte. Im B&B machen wir erst mal Pause und gehen dann nach nebenan zum Essen. Wir sitzen an der Straße - auf der kaum Autos fahren - als eine Frau mit Fahrrad und Bierflasche in der Hand auf den Rasen fällt. Schnell sitzt sie wieder auf (Bier in der Hand) und fährt in Schlangenlinien weiter. Ohne Licht. Davon kommen noch einige vorbei. Sonst sehen wir hier nie Fahrradfahrer. Unser Lokal ist auch super leer. Melbourne-Cup eben. Wir sahen die vielen Plakate in Melbourne vor 2 Wochen. Emirates ist einer der Hauptsponsoren.
  
... gestern morgen ...