Donnerstag, 3. April 2014
Strecke: Little Sossus - C19 - Sesriem - C27 - Sossusvlei - Sesriem - C19 - Little Sosssus
Tageskm: 200 Gesamt Reisekm: 2.292
Übernachtung: A Little Sossus Lodge, Hütte 9, Little Sossus
Position auf Google Maps
Bereits um halb sechs klingelt unser Wecker. Geduscht wird nicht, das werden wir später sehr nötig haben. Drüben im Haupthaus, im Essraum steht unser Frühstück. Zwei Tüten, eine mit 9, eine mit 9veggie. Kaffee für mich und Saft für Gundolf. Außerdem ein paar biscuits.
45 km sind es bis zum Gate, dass pünktlich zum Sonnenaufgang geöffnet wird. Fahren bei Dunkelheit ist nicht so unser Ding. Wir sind kaum unterwegs, als bereits ein Springbock im Scheinwerferlicht auftaucht und nicht aus dem Lichtkegel rauskommt. Zumindest dauert es eine ganze Weile! Wir sind etwas zu früh am Tor und stehen daher ganz vorn in der Schlange. Nun folgen 65 km Teerstraße. Bis hier hatten wir Schotter. Die Dünen glühen rot, das Licht- und Schattenspiel ist gigantisch. Davor die Springböcke und Oryx Gazellen, sagenhaft.
Nach 65 km dann ein Parkplatz, für 2x4 ist hier Schluß, wir dürfen mit 4x4 weiter, unser Auto kann das, aber wir sind nicht sicher, ob wir das auch können und nehmen deshalb lieber den Shuttle für die letzten 5 km zu den Dünen.
Dort angekommen, wird es anstrengend. Am Einfachsten ist es, die Wellenseite einer Düne hoch zu steigen, auch wenn das Wort "einfach" hier nicht ganz passt. Ist aber ja immer alles relativ.
Als wir abgekäpft sind und uns nach Schatten sehnen, suchen wir uns wieder einen Shuttle zurück. Wir leben gegen den Strom. Die Shuttles, die uns entgegen kommen, sind alle voll, wir sind mit dem Fahrer allein. Auf dem Hinweg waren wir auch nur 4 Fahrgäste.
Jetzt scheint der Hauptansturm zu sein, dabei betragen die Temperaturen jetzt schon wieder 27°C. Als wir ankamen waren es 14°C.
Zurück am Parkplatz stellt Gunni schon mal den einen der (völlig kaputten) Stühle in den Schatten eines Baumes, wir wollen frühstücken. Ich hole Wasser aus dem Auto und Gunni den zweiten Stuhl. Mein Schrei kommt zu spät: Ein Schakal hat sich Gunnis Frühstückstüte geholt und türmt (Vegetarisch wollte er wohl nicht). Wir geben die Tüte verloren und ich biete Gunni an, mit ihm zu teilen, aber einer der Kassierer, die auf dem Trecker-Anhänger im Schatten sitzen, rennt hinterher. Die Tüte reißt und alles fällt raus. Der Farbige sammelt alles auf und bringt es uns zurück. Ein anderer Kassierer sagt "Scheisse" (Zumindest habe ich das verstanden). Wir lachen.
Gunnis Apfel hat Zahnspuren, wir teilen uns meinen. Als ich mein Käsebrot esse, meint Gunni er hat gar kein Brot. Ich glaube der Schakal hatte. Wir teilen uns meins. Mittlerweile sind die zwei Schakale wieder da und gucken uns jeden Bissen in den Mund. Never!
Nun geht es zurück. Am Gate (aber noch drinnen) tanken wir und gehen in die Bar und den Shop vom Campingplatz. Mal wieder Postkarten kaufen und schreiben (Die anderen fahren wir immer noch spazieren. In Lüderitz haben wir sie vergessen, morgen in Swakopmund wird es wohl einen Briefkasten geben...)
Unser Auto parkt neben einem Baum mit einem riesengroßen Nest der geselligen Webervögel. Unmengen (wirklich Unmengen!!!) von Vögeln fliegen hier rum. Wir beobachten sie, während wir im Schatten was trinken.
Dann starten wir wieder. Gunni fährt, ich steige links ein, Tür zu, es ist heiß, erstmal Fenster runter fahren lassen. Ich will raussehen, da starrt mich ein Webervogel an. Ich habe ihn in der Tür eingeklemmt!!! Oh Gott... Ich sag ja: Unmengen! Tür auf, er fällt in meinen Fußraum und bleibt dort hocken. Als ich mich bücke und mit der Hand näher komme, fliegt er raus, anscheinend unverletzt, nur mindestens genauso geschockt wie ich.
In der Lodge sind nur noch wir übrig, alle anderen Gäste reisten ab, zwei neue Deutsche sind bereits da, auch mit Umfulana, sie sind auch für den heutigen Sundowner angemeldet. Wir fragen die Chefin, nach einer Strecke nach Swakopmund. Sie bestätigt uns die, die wir eh fahren wollten.
Mir den zwei Münchnern, dem Hotelchef und Tschulpy, dem Jack Russel geht es zum Sundwoner. Wir fahren mit dem Pickup, klar, der Chef vorne, wir und Tschulpy auf den Sitzen auf der Ladefläche. Wenn man mir gesagt hätte, dass wir da hoch fahren, hätte ich gelacht. Während der Fahrt hätte ich gern einen Überrollbügel gehabt. Hossa...
Oben dann wirklich ein atemberaubender Blick. Wir klönen noch ca. eine Stunde, trinken Bier und Cyder, essen die mitgebrachten Snacks. Als die Sonne dann weg ist, müssen wir auch bald los, denn wir müssen hier ja noch wieder runter. Und das am Besten bei Tageslicht. Als wir wieder auf der Lodge ankommen, sehen wir eine Wildkatze in der Dunkelheit verschwinden. Es gibt gleich Dinner. Damit gerade fertig, sind alle anderen bereits im Bett, denn für die klingelt morgen um 5:30 Uhr der Wecker. Wir werden die einzigen beim Frühstück sein.
  
... gestern morgen ...