Sonntag, 11. Dezember 2016
Strecke: Satara Camp - Tshokwane - Skukuza Berg-en-Dal Camp
Tageskm: 360 Gesamt Reisekm: 1.060
Übernachtung: Berg-en-Dal Camp, Bungalow 38, Kruger Park, Südwesten, Südafrika
Den Wecker stellen wir erst auf 5:30 Uhr, weil Gunni Nachholbedarf hat, aber wir sind trotzdem um 5:00 Uhr auf und sind kurze Zeit später unterwegs. Packen ist ja nicht so viel, wir lassen eh fast alles im Koffer. Frühstücken werden wir unterwegs. Nachts hat es immer wieder geregnet bis gegossen und erst als wir im Nieselregen starten, sehen wir, wie viel es angebracht hat. Das Land ist von großen Tümpeln bedeckt. Auf den Straßen sehen wir erstmals Frösche umherhüpfen und riesige Schnecken, ca. 15-20 cm lang mit richtig großen Häusern
Die drei ausgetrockneten Flußbetten von gestern Abend sind zu reißenden Flüssen mutiert. Auf der "Leopardenbrücke" halten wir hinter einem Hilux, der sich die gurgelnden Fluten anschaut. Auch wir gucken und checken nebenbei, ob der Leopard auf seinem Schlafbaum liegt, aber der ist wohl noch auf Jagd, als der Hilux Fahrer den Rückwärtsgang einlegt und startet. Ich sag nur hupen aber Gunni hat sie schon gefunden und ganz knapp vor dem Aufprall hält der Vordermann. Puh, diesmal wäre der Wagen vorne Matsch gewesen, wie hätten wir zwei Schäden dem Verleiher erklären sollen, beide schuldlos. Gut, dass es beide Male grad noch gut ausging!
Daas fast tote Hippo ist nun wieder mit viel Wasser bedeckt, es regt sich gar nicht, vermutlich ist es jetzt ertrunken, Am Rand räkeln zwei Löwen und ein kleines Flußpferd liegt dort, von dem ein Teil fehlt.
Viele Rhinos, Elefanten und Giraffen später wollen wir frühstücken, aber das Angebot sagt uns nicht zu, so begnügen wir uns mit Kaffe, bzw. Kakao und fahren weiter. Bis zum nächsten Camp, Skukuza, wo wir sehr leckeres Omelett bekommen, und eine super gratis-Aussicht dazu! Kalt ist es heute, nur 20°C, aber inzwischen wieder ganz trocken. Hier gibt es auch endlich wieder einen ATM, der auch internationale Karten nimmt.
Das letzte Teilstück führt uns über Gravel-Straßen, die irgendwie immer kleiner und schlechter werden. Laut Navi sind es nur noch 550 m, als wir aufgeben müssen. Der Wagen vor uns setzt mehrere Male auf und kommt so eben und eben durch die kopfgroßen Steine, deren umgebende Erde weggespült wurde. Nachdem wir einmal ordentlich aufsetzen, entscheiden wir umzukehren und den Weg zu unserem Camp über die Teerstraße zu nehmen, dazu müssen wir allerdings erst einmal viele Kilometer Gravel wieder zurück. Aber wir waren eh zu früh dran. Einchecken kann man offiziell in diesen Camps erst ab 14:00 Uhr.
Durch den Umweg, den wir jetzt fahren sehen wir wieder einen anderen Leoparden auf seinem Schlafbaum kennen und checken dann in Bungalow 38 ein.
Ein Rundgang durch Camp, wir sehen uns den Pool an und gehenn eine Kleinigkeit essen. Dann beschließen wir dem Rhino-Trail zu folgen. Auf dem Camp Plan sieht es so aus, als würde ein Abzweiger fast genau zu unserem Bungalow führen. Wir sind begeistert, als wir gleich nach Start einen Wasserbock treffen und anschließend ein Rhino. Ich fotografiere durch den Zaun was das Zeug hält, bis Gunni mich darauf aufmerksam macht, dass es nicht besonders ratsam ist, mit elektronischen Geräten an elektrischen Zäunen zu hantieren. Komme ich mit meinem Smartphone dagegen, kann ich es vermutlich entsorgen. Leuchtet ein, als Handy weg und die leichter handlebare Klein- und Billig-Kamera raus. Deren Objektiv passt auch besser durch die Maschen des nicht elektrischen unteren Teils.
Und dann ist da wieder ein Wasserbock. Und der Zaun so blöd, dass ich das Objektiv nicht gut durch die Maschen kriege, der Winkel ist zu blöd. Also wieder oben fotografieren und plötzlich macht es "Zing". Damit ich die Kamera nicht verliere, habe ich eigentlich immer die Schlaufe um's Handgelenk, so auch heute, aber als ich mein Hand so ruckartig wegreiße, reisst auch die Halterung raus und ich habe nur noch die Schlaufe.
Gunni hat es funken sehen und ich kriege erstmal eine Standpauke. Ich habe es dann auch gleich eingesehen und gebe zu, dass ich dachte und so, aber Tatsache ist, dass ich ordentlich einen gefunkt kriegte und die Kamera jetzt zwischen Zaun und Rhino liegt. Und der Zaun steht zwischen mir und der Kamera. Das Objektiv ist offen und zeigt nach oben. Die Karte mit einigen Fotos bin ich auch los. Das Schlimmst ist aber, dass ich mir Sorgen machen, dass den Tieren mit der Kamera was passiert.
Wir gehen weiter und einige Zeit später beschließen wir, dass wir versuchen werden, die Kamera zu bergen. Gunni findet einen langen Stock, ich habe einige Zaunreste aus Draht, die man sich schön zurechtbiegen kann. Also los, gehen wir zurück. Die Kamera wieder zu finden ist kein Problem, sie liegt gut sichtbar auf Sand, ca. 2 m vom Zaun. Mit Geduld und Stock bringt Gunni sie weiter Richtung Zaun, in eine Gegend wo nur wenig hohes Gras wächst und nachdem wir einiges wegreißen, so gut es eben geht, kriegen wir die Kamera mittels Draht so hin, dass wir sie durch den Zaun gefädelt bekommen. Hurra. Sie geht sogar noch! Kein elektrischer Totalschaden. Das hatte ich fast erwartet. Mir ging es ehrer darum die Karte wieder zu haben und Schäden von den Tieren abzuwenden. Die Schlaufenbefestigung hatte ich immer für Metall gehalten, ist aber nur Plastik und nun nicht mehr zu benutzen :-(
Jetzt suchen wir endlich den Weg zu unserem Bungalow und kommen viel zu weit hinter unserer Hütte raus. Als wir den Spieß umdrehen und von uns zum Rhino-Trail gehen, sehen wir, dass eir bereits vorbei waren, als wir den Stock und die Drähte fanden. Der Kamera-Verlustpunkt ist gar nicht weit entfernt!
Dann gehen wir auf dem Rhino-Trail wieder zum Restaurant. Mit uns zusammen gehen ein und danach zwei Elefanten (Also insgesamt drei). Wir schauen noch nach den zwei Hippos im aufgestauten Flußteil vor dem Damm und klönen noch mit ein paar anderen Reisenden, als die Hippos an Land gehen, macht der eine Elefant faxen. Wir schauen lange zu. Er macht richtig Show, bis er endlich im Wasser ist. Aber da planscht er auch sichtlich erfreut und ausgiebig. Inzwischen ist es fast stockdunkel, wir gehen Essen und anschließend schlafen.
  
... gestern morgen ...